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Halbbrüder saßen 30 Jahre unschuldig in Haft

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Halbbrüder Leon Brown und Henry McCollum saßen in den USA 30 Jahre lang unschuldig im Gefängnis. Sie waren wegen der Vergewaltigung und Ermordung eines Mädchens zum Tode verurteilt worden, eine der Strafen wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. Ein DNA-Test bewies nun aber die Unschuld.

Die beiden geistig behinderten Männer hatten 1983 unter nicht nachvollziehbaren Umständen ein Geständnis abgelegt, dieses später aber widerrufen.

Jetzt wurden an einem am Tatort gefundenen Zigarettenstummel die DNA-Spuren eines Mannes entdeckt, der kurz nach der Tat ein zweites Mädchen getötet hat. Ein Gericht im US-Bundesstaat North Carolina ordnete die Freilassung an.

"Es war eine schwere Zeit"

"Es war eine schwere Zeit. Manchmal habe ich ans Aufgeben gedacht. Aber dann habe ich mir gesagt: Nein, das kann ich nicht tun, das Leben geht weiter. Ich wusste, dass ich eines Tages aus dem Gefängnis kommen würde. Ich wusste nur nicht, wann das sein würde", erzählt McCollum.

Gerda Stein, eine Aktivistin, die gegen die Todesstrafe kämpft, sagte: "Es herrscht großer Druck, den wahren Täter ins Gefängnis zu bringen, wenn es um ein Todesurteil oder ein Kapitalverbrechen geht. Manchmal löst das einen Tunnelblick aus, und wir machen Fehler. In einem Rechtssystem, das nicht perfekt ist, ist die Todesstrafe sehr riskant."