Oberösterreich

Hallenbad zu teuer – Schwimm-Kurse für Kinder abgesagt

Weil die Kosten für Energie regelrecht explodieren muss ein Hallenbad in einem Tourismusort in OÖ für drei Monate komplett zusperren.

Peter Reidinger
Das Hallenbad im Tourismusort Spital am Pyhrn muss über den Winter schließen.
Das Hallenbad im Tourismusort Spital am Pyhrn muss über den Winter schließen.
Gemeinde

"Genießen Sie die erholsame Atmosphäre im Panorama-Hallenbad, wo Badevergnügen für die ganze Familie groß geschrieben wird. Hier finden Sie Erholung und Entspannung. Finnsauna sowie Dampfsauna runden das Angebot ab. Weiters bietet das Hallenbad ein modernes Solarium, eine großflächige Liegewiese, Tischtennis sowie eine Terrasse und ein Buffet". So wirbt die Urlaubsregion Pyhrn-Priel auf ihrer Website derzeit noch für das Hallenbad in Spital am Pyhrn.

Damit ist zum Leidwesen der Bewohner und der Touristen aber bald Schluss. Wie die Gemeinde in einem Brief mitteilte, wird das Hallenbad ab 8. Jänner für drei Monate komplett geschlossen. 

Bürgermeister erklärt die Sperre im "Heute"-Gespräch

Im Gespräch mit "Heute" erklärt Bürgermeister Aegidius Exenberger, wie es so weit kommen konnte. "Unser Bad wurde in den 70er-Jahren gebaut, in den 90ern ist es renoviert worden. Es ist ein altes Bad. Aber es ist das einzige Bad mit einem 25-Meter-Sportbecken zum Schwimmen in der ganzen Region". 

Bürgermeister Aegidius Exenberger von der SPÖ kritisiert, dass es keinerlei Unterstützung von Land oder Bund für die Gemeinde gibt. Kinder könnten jetzt keine Schwimmkurse mehr besuchen, betont er.
Bürgermeister Aegidius Exenberger von der SPÖ kritisiert, dass es keinerlei Unterstützung von Land oder Bund für die Gemeinde gibt. Kinder könnten jetzt keine Schwimmkurse mehr besuchen, betont er.
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Bisher habe man im Schnitt beim Bad einen Abgang (das sind die Kosten, die die Gemeinde für den Betrieb zuschießen muss) von rund 160.000 Euro pro Jahr gehabt. Doch dann kam die Teuerungswelle. "Jetzt kostet das Bad um 190.000 Euro mehr!", so der SPÖ-Bürgermeister. Insgesamt 350.000 Euro. 

Schwimmkurse abgesagt

Ein Weiterbetrieb sei verantwortungslos. "Wir können nicht die Bewohner bei 19 Grad daheim sitzen lassen und dann so viel Energie fürs Bad ausgeben", so der Orts-Chef.

Exenberger betont die Bedeutung des Bades für die Region. Zahlreihe Schülergruppen würden herkommen, Kinder, die Skikurse besuchen. Sie alle können jetzt keine Schwimmkurse besuchen. "Wir haben hier ganz viele Kinder, die Schwimmen lernen sollten, das ist ja unser Auftrag". Das sei jetzt aber nicht möglich. 

Der Orts-Chef kritisiert scharf, dass es von Land oder Bund keinerlei Hilfe gäbe. Er habe an alle Stellen Briefe geschrieben, "doch keiner fühlt sich verantwortlich". 

Keiner fühlt sich verantwortlich

Bei Land Oberösterreich fühle sich kein Ressort zuständig, Sportminister Werner Kogler (Grüne) habe auf seinen Brief hin gemeint, das Bad sei kein Bundesbad und darum könne man eben nichts machen. "Das Thema geht einfach keinen etwas an", so der Bürgermeister frustriert. "Da geht's ja nicht um Millionen. Aber es geht um die Gesundheit der Menschen. Es ist wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen können", sagt er abschließend.

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