Österreich

Hallstatt muss 160.000 Euro für Brand brennen

Heute Redaktion
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Tagelang kämpften die Feuerwehr in Hallstatt im Sommer 2018 gegen einen gefährlichen Waldbrand. Auf den Großteil der Kosten bleibt man sitzen. Der Grund ist ungewöhnlich.

Fünf Tage lang wütete im August 2018 das Feuer am Klettersteig Echernweg bei Hallstatt (Bez. Gmunden) ein Waldbrand. Hubschrauber des Bundesheeres waren neben den örtlichen Feuerwehr im Dauereinsatz.

Auf einem Großteil der Kosten bleibt die Gemeinde jetzt offenbar sitzen, berichtet der ORF Oberösterreich.

7.000 Euro hat die Verpflegung der Einsatzkräfte gekostet, 22.000 Euro der Hubschraubereinsatz, 158.500 Euro der Einsatz der 12 Feuerwehren. Die Gemeinde bezahlte die Kosten.

Nun wollte man sich das Geld vom Bund zurückholen. Denn das oö. Waldbrandbekämpfungsgetz besagt, dass "die durch die Waldbrandbekämpfung entstandenen Kosten einschließlich der Verpflegungskosten sowie für Schäden an Fahrzeugen, Geräten, Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen vom Bund erstattet" werden.

Ministerium will nicht zahlen

Die Antwort aus Wien war freilich wenig erbaulich. Die Verpflegung wurde bezahlt, die Hubschrauberkosten anteilsmäßig rückerstattet. Die Feuerwehrkosten allerdings nicht.

Denn es würden konkrete Belege und Rechnungen für kaputtgegangenes Gerät fehlen, so das zuständige Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.

Und, so argumentiert das Ministerium, die Arbeit der Feuerwehrleute sei freiwillig und damit unentgeltlich. Der Landesfeuerwehrverband sieht das anders, verweist auf die Feuerwehr-Gebührenordnung der Gemeinden, die im Schnitt 24 Euro pro Freiwilligen und Stunde vorsieht.

Hallstatt-Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) will weiter kämpfen. "Auch das Land hat zugesichert, zu helfen. Passiert ist nichts. Aber ich werde es weiter probieren", sagt er im Gespräch mit "Heute".

Und vielleicht geht es jetzt ganz schnell. Schon am kommenden Montag gibt es beim zuständigen Landesrat Wolfgang Klinger (FPÖ) ein Gespräch.