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Hamann zu "Heute": "Ich sehe Red-Bull-Fußball kritisch"

Sky-Experte Didi Hamann im "Heute"-Talk über die Champions-League-Favoriten, Bayern, Alaba und die ÖFB-Teamchefsuche.

Heute Redaktion
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Sky-Experte Didi Hamann im "Heute"-Interview
Sky-Experte Didi Hamann im "Heute"-Interview
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Champions-League-Sieger mit Liverpool, Meister mit Bayern, Vizeweltmeister mit Deutschland – Didi Hamann ist ein Großer des Fußballs. "Heute" fragte ihn zu den aktuellen Brennpunkten.

"Heute": Manchester City und Liverpool trennten sich in der Premier League 2:2. Sind die England-Giganten derzeit die zwei besten Teams der Welt?

Didi Hamann: "Ja, sie dominieren in der stärksten Liga der Welt. Nur Bayern in stärkster Besetzung könnte mithalten."

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    Die Bayern kämpfen heute gegen Villarreal gegen das Aus.

    "Ja, aber sie werden das noch packen. Sie haben die Spanier auswärts besser aussehen lassen als sie sind. Hatten dort Glück, dass es nicht schon jetzt vorbei ist."

    Real hat einen 3:1-Polster. Reicht der gegen Chelsea?

    "Normal schon, es wird aber eng. Nicht ausgeschlossen, dass Chelsea das noch dreht. In London merkte man, dass ihnen die ungewisse Zukunft doch zusetzen könnte. Beim letzten 6:0 gegen Southampton zeigten sie danach wieder ein anderes Gesicht."

    Bei Real schlüpfte David Alaba gleich in die Rolle des Abwehrchefs. Überraschend?

    "Nein, er ist ein außergewöhnlicher Spieler, einer der besten Innenverteidiger der Welt. Er zeigt: Man muss nicht laut schreien, um gehört zu werden. Er macht seine Mitspieler besser, ist mit ein Grund, warum das Team trotz eines in die Jahre gekommenen Mittelfeldes top ist."

    Beim ÖFB sucht man die Idealposition Alabas immer noch …

    "Er sollte dort spielen, wo er bei Real spielt: im Abwehrzen­trum. Als Linksverteidiger hat er zu wenig Einfluss auf das Spiel."

    Apropos ÖFB: Aktuell wird ein Teamchef gesucht. Im Gespräch ist auch Ralph Hasenhüttl.

    "Ich kann ihn mir als Teamchef gut vorstellen. Er hat sich in England durchgesetzt, könnte dort einen größeren Klub als Southampton trainieren. Die Frage ist, ob er schon zu einem Nationalteam will. Unabhängig vom Trainernamen müsste mit diesen Spielern mehr drinnen sein, hätte man sich in einer Gruppe mit Schottland und Wales durchsetzen müssen. Man hat das Gefühl, innerhalb der Mannschaft stimmt etwas nicht. Da wäre ein Führungsspieler wie Alaba gefordert, für eine Einheit zu sorgen."

    Sportchef Peter Schöttel stellte zuletzt die zwei Blöcke im Team als Problem dar: hier Red Bull, dort die anderen Spieler.

    "Tatsächlich gibt es einige mit Red-Bull-Bezug oder -Vergangenheit. Ich sehe diesen Fußball kritisch, wo das Spiel ohne Ball wichtiger ist als das mit. Fußball wird mit Ball gespielt. Gestandene Spieler wollen ihn haben, nicht ihm nachlaufen. Dieser Fußball funktioniert auch nur bis zu einem gewissen Level, mit Salzburg in Österreich, in besseren Ligen mit spielstarken Gegnern nicht mehr. Das sah man zuletzt auch bei Jesse Marsch in Leipzig."

    Das Interview führte Klaus Pfeiffer

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