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Hamas erklärt sich zum Sieger im Gaza-Krieg

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärt sich zum Sieger im Nahost-Konflikt. Tausende Palästinenser gingen am Donnerstag auf die Straße, um zu feiern. Sie demonstrierten für die bewaffneten palästinensischen Organisationen und deren Forderungen bei den Verhandlungen in Kairo.

. Tausende Palästinenser gingen am Donnerstag auf die Straße, um zu feiern. Sie demonstrierten für die bewaffneten palästinensischen Organisationen und deren Forderungen bei den Verhandlungen in Kairo.

"Wir können heute sagen, dass wir gewonnen und den Feind (Israel) besiegt haben", sagte Hamas-Führer Mushir al-Masri. "Dieser Waffengang ist nur der Auftakt für eine große Siegesschlacht, die die Besatzung beenden wird ... Der bewaffnete Widerstand hält immer noch Überraschungen bereit, die größer sind als die Raketen, die Israel tief im Inneren getroffen haben", so Mushir al-Masri.

Drohung der Palästinenser

Die Kassam-Brigaden drohen auch ganz konkret mit neuen Raketenangriffen auf Israel, wenn bei den laufenden Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern in Kairo ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Dazu zählen die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens sowie der Bau eines Hafens in Gaza. Am Freitagmorgen endet um 07.00 (MESZ) die vereinbarte dreitägige Waffenruhe.

Die Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt sollen zu einer dauerhaften Waffenruhe führen, um den einmonatigen Gaza-Krieg abzuschließen.

Drohung aus Jerusalem

Israel droht ebenfalls kurz vor Ende der Gegenmaßnahmen an, sollte die Hamas ihre Angriffe wieder aufnehmen. "Die Armee wird dann wieder aktiv werden, und ich denke, mit größerer Wucht", so der israelische Kommunikationsminister.

Stopp dem Waffenschmuggel

Deutschland, Frankreich und Großbritannien überlegen einstweilen eine Reaktivierung der EU-Mission am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Eine internationale Überwachungsmission soll helfen, den Waffenschmuggel an die Islamisten zu unterbinden. Israel hätte am liebsten eine weitgehende Demilitarisierung des Gazastreifens. Die erste EUBAM-Mission (European Union Border Assistance Mission) lief von 2005 bis 2007.

Hamas-Sprecher hingerichtet

Indes wurde bekannt, dass der ehemalige Sprecher der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, Ayman Taha wegen Spionage und Korruption von seiner eigenen Organisation hingerichtet worden  ist. Taha, der für die Hamas immer wieder wichtige Missionen übernommen hatte, war im Februar dieses Jahres in Gaza verhaftet worden. Damals waren nur Korruptionsvorwürfe erhoben worden.