Formel 1

Hamilton nach Verstappen-Crash rassistisch angefeindet

Lewis Hamilton crashte mit Max Verstappen, feierte dann den Heimsieg. Jetzt wird er im Netz Opfer von rassistischen Beleidigungen.

Sebastian Klein
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Lewis Hamilton siegte in Silverstone, kniete vor dem Rennen als Zeichen gegen Rassismus.
Lewis Hamilton siegte in Silverstone, kniete vor dem Rennen als Zeichen gegen Rassismus.
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Der Silverstone-Grand-Prix hat ein hässliches Nachspiel. Lewis Hamilton jubelte am Sonntag über seinen achten Heimsieg in England, seinen 99. Grand-Prix-Erfolg, wird dafür aber nun rassistisch attackiert. Der Mercedes-Triumph hat einen bitteren Beigeschmack. Denn: Der Mercedes-Superstar hatte WM-Leader Max Verstappen in der ersten Rennrunde von der Strecke geschossen.

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    <a data-li-document-ref="100153099" href="https://www.heute.at/g/siegt-verstappen-auch-im-hamilton-heimrennen-100153099">Lewis Hamilton jubelte über den Heimsieg</a>. Max Verstappen schäumte, weil ihn der Rekordweltmeister abgeschossen und ins Spital befördert hatte. Der umstrittene Silverstone-Grand-Prix in Bildern.
    Lewis Hamilton jubelte über den Heimsieg. Max Verstappen schäumte, weil ihn der Rekordweltmeister abgeschossen und ins Spital befördert hatte. Der umstrittene Silverstone-Grand-Prix in Bildern.
    Picturedesk, Twitter/Formula1

    Verstappen nach Crash sauer

    Der Niederländer schlug mit 51 g im Reifenstapel ein, musste zu Untersuchungen ins Spital. Erst am Abend konnte er Entwarnung geben: "Alles okay!" Verstappen nannte Hamilton "unsportlich und respektlos", weil dieser nach dem Rennen ausgelassen jubelte, das Unfall-Opfer mit keinem Wort erwähnte. Die FIA hatte Hamilton die Schuld am Unfall gegeben. Die Zehn-Sekunden-Strafe konnte den Briten nicht vom Heimsieg abhalten.

    Kritik artet online in Rassismus aus

    Die Kritik an Hamilton lief leider aus dem Ruder. Im Netz kam es zu rassistisch motivierten Beleidigungen und Anfeindungen. Das gab Mercedes am Montag bekannt.

    In einem offiziellen Statement schrieb der Rennstall: "Während und nach dem Grand Prix ereigneten sich mehrere rassistische Übergriffe auf Social Media. Die Formel 1, FIA und Mercedes verurteilen dieses Verhalten. Die Rennklasse und die Fahrer und Teams setzen sich für einen diversen und inklusiven Sport ein. Online-Missbrauch muss herausgestrichen und eliminiert werden."

    Hamilton wird nicht zum ersten Mal Zielscheibe von Rassisten. Er ist der einzig dunkelhäutige Formel-1-Fahrer. Im Vorjahr setzte er sich dafür ein, dass die Mehrheit der Fahrer in der "Black Lives Matter"-Bewegung vor den Rennen aus Solidarität kniete. Zuletzt hatte er eine Studie in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, wie wenig Schwarze in der Rennklasse tätig sind und warum das so ist.

    In England ist das Thema aktueller denn je. Rund um die EURO und das verlorene EM-Finale gegen Italien im Wembley kam es zu rassistischen Übergriffen gegen Fans im Stadion, gegen die drei dunkelhäutigen Schützen (Saka, Rashford, Sancho), die ihre Elfmeter vergeben haben, im Netz.

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      Thiem mit Freundin Lili bei der Formel 1 in Spielberg
      Thiem mit Freundin Lili bei der Formel 1 in Spielberg
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