Wien

Hammer-Attacke auf Stephansdom! Verdächtiger festgenomm

Am Rande einer Demonstration kam es am Sonntagabend in Wien zu einer Hammer-Attacke auf den Stephansdom. Die Hintergründe sind noch unklar.

Eine Glas-Tür des Stephansdoms wurde am Rande einer Demo eingeschlagen.
Eine Glas-Tür des Stephansdoms wurde am Rande einer Demo eingeschlagen.
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Der Stephansplatz in Wien ist Sonntagabend voll mit Demonstranten. Sie schwenken die alten Flaggen der syrischen Republik, die von den Rebellen im Bürgerkrieg verwendet wurde – ein Symbol der Opposition. "Free Syria" lautet deswegen passend das Motto, unter dem demonstriert wird.

Am Rande der Kundgebung kam es jedoch gegen 19.15 Uhr zu einem unfassbaren Zwischenfall: Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie ein junger Mann – mit zwei Hämmern bewaffnet – aus dem Stephansdom durch eine zerstörte Glasscheibe schreitet. Im Anschluss ließ er sich von der Polizei festnehmen.

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    Eine Glas-Tür des Stephansdoms wurde am Sonntag zerstört.
    Eine Glas-Tür des Stephansdoms wurde am Sonntag zerstört.
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    Polizei mauert

    Augenzeugen berichten, dass jener Mann unmittelbar davor die Kirchentür aus Glas eingeschlagen hat. Über sein Motiv kann bisher nur gerätselt werden, es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Zusammenhang zur Demonstration dürfte jedoch nicht bestanden haben.

    Auf "Heute"-Anfrage mauert die Wiener Polizei. Man wollte sich am Sonntagabend nicht äußern, erst Montagfrüh sei die Pressestelle wieder besetzt.

    Dompfarrer Faber erschüttert

    Kirchenmeister Tamas Steigerwald hat die Aktion mitangesehen, die Polizei alarmiert und Strafanzeige erstattet. "Heute" erreichte Wiens Dompfarrer Toni Faber, der sich derzeit auf einer Hochzeit im Ausland befindet. Er zeigte sich im Gespräch "entsetzt, über diesen Angriff im Zuge einer Demonstration". Es sei das erste Mal, dass der Stephansdom im Zuge einer Kundgebung beschädigt wurde.

    "Ein Mann hat die rechte Glastüre mutwillig mit einem Hammer eingeschlagen. Wir hatten diese Türe zur Singertor-Vorhalle erst seit wenigen Wochen, um auch in der Nacht einen Blick in das Innere zu ermöglichen." Gemeinsam mit der Feuerwehr werde jetzt an einer provisorischen Konstruktion für die Nachtstunden gearbeitet: "Ich bin erschüttert und hoffe, dass die Hintergründe bald aufgeklärt werden", sagt Faber

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