Bei der positiven Wettkampfprobe des Schweizer Weltklasse-Goalies Nikola Portner sind Methamphetamine gefunden worden. Das teilte die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Nada) am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor war das Testergebnis dem Schweizer vom SC Magdeburg mitgeteilt worden.
"Diese Information hat mich zutiefst schockiert. Ich wurde darüber informiert, dass eine Wettkampfkontrolle von mir offenbar ein "von der Norm abweichendes Analyseergebnis" aufweist und daher ein Ergebnismanagementverfahren eingeleitet worden ist", schrieb der Torhüter vom Champions-League-Sieger bereits am Mittwochabend auf Instagram.
Er bedaure die Situation sehr und werde alles daran setzen, um darzulegen, "dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe und immer im Sinne der Werte des Sports gehandelt habe und künftig handeln werde", schrieb Portner und bat um Verständnis, dass er "vorerst keine weiteren Verlautbarungen hierzu machen" könne.
Methamphetamine sind synthetisch hergestellte Substanzen, die umgangssprachlich Crystal Meth genannt werden. Medizinisch kann Methamphetamin zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genutzt werden. Im Leistungssport kann es die Wachsamkeit erhöhen.
"Uns sind bislang sehr wenige Details zum Vorwurf und zum Verfahrensstand bekannt", teilte Portners Club Magdeburg am Mittwochabend mit. Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt verwies auf dpa-Anfrage auf den Rechtsbeistand des Vereins und wollte die Angelegenheit nicht kommentieren.
Laut den Richtlinien der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland hat der Sportler das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Bestätigt diese das "Ergebnis der A-Probe nicht", dürfe der vorläufig suspendierte Athlet an nachfolgenden Wettkämpfen der Veranstaltung teilnehmen, heißt es bei den Athletenschutzrechten. Portner könne auch innerhalb der Fristen Widerspruch einlegen.
Die Nachricht kam zur Unzeit. Topfavorit SC Magdeburg muss beim Final Four in Köln ohne seinen Weltklassetorhüter auskommen. Nach dem positiven Test ist der 30-Jährige vorläufig vom Trainings- und Wettkampfbetrieb suspendiert.
Der Schweizerische Handball-Verband nahm Kenntnis von der Meldung von Nationalspieler Portner und dem SC Magdeburg. Weiter teilte der Verband am Mittwoch mit: "Nikola Portner ist Mitglied der Schweizer Handball-Familie und wird vom Verband bestmöglich unterstützt. Eine weitere Stellungnahme kann der SHV zum momentanen Zeitpunkt nicht abgeben."
Swiss Sports Integrity (früher Antidoping Schweiz) konnte auf Anfrage von 20 Minuten keine Aussage zum Fall Portner machen, da nicht sie, sondern die Nada verantwortlich sei.
Portner spielt seit 2022 bei Magdeburg und hat noch einen Vertrag bis 2027.