Wirtschaft

Handel hat die Samstagsarbeit neu geregelt

Heute Redaktion
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Ein neues Arbeitszeitmodell für den Handel soll mehr Flexibilität bringen und Vorteile für alle Beteiligten: Künftig sollen Handelsangestellte öfter als bisher auch am Samstag arbeiten dürfen. Dafür bekommen sie verlängerte Wochenenden frei. Darauf haben sich Wirtschaftskammer und Gewerkschaft nach längeren Verhandlungen geeinigt.

Einen Samstag ganztags arbeiten, dafür den nächsten Samstag frei: Das ist die sogenannte Schwarz-Weiß-Regelung, die derzeit im Handel gilt. Künftig sollen Mitarbeiter an mehreren Samstag hintereinander arbeiten dürfen, dafür stehen ihnen dann fünf verlängerte Wochenenden pro Halbjahr zu, an denen sie von Freitag bis Sonntag oder von Samstag bis Montag frei haben.

Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch ist im Ö1-Mittagsjournal am Montag zufrieden, "weil es wirklich eine Win-Win-Situation für Kunden, Betriebe und Mitarbeiter ist".

Die Betriebe können ihr Fachpersonal verstärkt am Samstag einsetzen, wo auch in vielen Branchen die Nachfrage der Kunden nach Beratung größer ist. Am Samstag ist auch meist der Umsatz höher. Mehr Samstagsarbeit sei daher ein Vorteil für Beschäftigte, die über Provisionen am Umsatz beteiligt sind, bekräftigt Privatangestellten-Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian.

Vorbild für andere Branchen

Wenn sich Unternehmen für das neue Arbeitszeitmodell entscheiden, muss das in einer Betriebsvereinbarung festgeschrieben werden. In Unternehmen ohne Betriebsrat sind die Arbeitszeitregeln Teil des Dienstvertrags. Erstmals drohen auch Sanktionen, wenn sich die Arbeitgeber nicht an die Regeln halten.

Wenn die verlängerten Wochenendenden nicht wie vereinbart gewährt werden, werde es Anspruch auf einen zusätzlichen Urlaubstag geben. Katzian spricht von einer Innovation, die vielleicht auch in anderen Bereichen Schule macht.

Besonders attraktiv sei das neue Modell für Handelsangestellte in Elternteilzeit, meint Obfrau Lorentschitsch, denn dadurch sei eine positive Flexibilität geschaffen worden. Möglich ist der Umstieg auf die neuen Regeln ab September.

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