Wirtschaft

Handel streitet um Verkauf von Spielzeug und Co.

Heute Redaktion
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Im österreichischen Lebensmittelhandel spitzt sich der Streit um den Verkauf von Produkten, die nicht zur Grundversorgung gehören, wie z.B. Bekleidung oder Kinderspielzeug, zu. Das Wirtschaftsministerium fordert zur Solidarität auf.

Einerseits müssen Geschäfte, die keine Produkte zur Grundversorgung verkaufen, schließen. Die großen Lebensmittelhändler, die jedoch auch Kleidung, Gartenmöbel, Schreibwaren oder Kinderspielzeug anbieten, haben weiterhin geöffnet.

Händler reichen Klage ein

Nun ist im Handel ein Streit darüber entbrannt. Einige Händler, die ihre Waren nicht verkaufen dürfen, während andere diese Produkte anbieten, haben bereits Klage eingereicht. Eine Regelung dürfte schwierig werden, das Wirtschaftsministerium appelliert an die Solidarität.

Manche Supermärkte haben bereits ihr Nebensortiment abgetrennt, andere nicht. "Wir appellieren an die Solidarität aller, in den kommenden Wochen nur jene Produkte zu kaufen, die für den täglichen Gebrauch unbedingt benötigt werden", heißt es in einem Statement aus dem Wirtschaftsministerium.

Die Drogeriekette Müller etwa hat die Spielwaren-Abteilung geschlossen. Anders wird dies beim Diskonter Hofer geregelt: "Seit jeher umfasst die Produktpalette von Hofer neben Lebensmitteln auch Non-Food-Produkte. Am aktuellen Sortiment kurzfristig etwas zu verändern, würde zum einen Kunden verunsichern und zum anderen einen logistischen Mehraufwand bedeuten, der derzeit nicht zu bewältigen ist", erklärt das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Hofer wirbt mit Sportartikel und Rasenmäher

Vor allem die aktuellen Prospekte, in denen Hofer mit Sportartikeln, Bekleidung, Kinderspielzeug, Gartenmöbel oder Rasenmäher wirbt, sorgen für heftige Kritik. "Wir bedauern sehr, dass viele Geschäfte derzeit geschlossen halten müssen und begrüßen alle Initiativen, die es ermöglichen, regionale Produkte online zu verkaufen", erklärt Hofer.

Die Wirtschaftskammer bündelt mit "SNOOOP" sowie "Kaufdaheim" gerade zwei Online-Plattformen, um sie heimischen Händlern leichter zugänglich zu machen. "Ein Online-Shop kann die Folgen der Sperren im stationären Handel zumindest ein wenig abfedern", erklärt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, laut einer Aussendung.

Auch Spar appelliert daran, an die Kunden zu denken. Das Abriegeln von Produkten würde diese stark verunsichern. "Wir können auch keine Mauern in den Filialen aufziehen", wird Spar-Sprecherin Nicole Berkmann im "Standard" zitiert.