Österreich

Handgranaten-Mord - Mann hat gestanden

Heute Redaktion
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Der aufsehenerregende Handgranaten-Mord in Wien-Ottakring Anfang des Jahres ist geklärt. Die Polizei hat drei Tatverdächtige in Salzburg festgenommen. Dabei handelt es sich um ein Geschwisterpaar (34, 42) und einen 29 Jahre alten Serben, der bei der Tat leicht verletzt wurde. Das genaue Motiv der Tat sei noch unklar, allerdings "ist es um Geld gegangen", hieß es bei einer Pressekonferenz.

Der Zugriff durch Beamte der Spezialeinheit EKO Cobra erfolgte in Oberösterreich und Salzburg. Gegen 15.30 Uhr klickten bei Mattighofen (Bezirk Braunau) für den Serben Dejan V. die Handschellen "auf der Straße in der Öffentlichkeit", sagte Gerhard Haimeder vom Landeskriminalamt Wien (LKA) am Freitag.
Das Geschwisterpaar, ein 34 Jahre alter Mann aus der Umgebung der Stadt Salzburg und eine 42 Jahre alte Frau aus Wien, wurde gegen 15.45 Uhr in einer McDonalds-Filiale in Eugendorf (Bezirk Flachgau) festgenommen. Renata H. und Kristijan H. sind laut den Ermittlern österreichische Staatsbürger mit kroatischen Wurzeln. Alle drei Verdächtigen leisteten bei ihrer Festnahme keinen Widerstand. Sie wurden noch am Donnerstag nach Wien überstellt.

Verschiedene Aussagen zur Tat

Laut den Ermittlern macht das Trio "verschiedene Aussagen zum Tatablauf". Diese müssen untereinander abgeklärt werden. Doch man habe zum Trio ein gutes Verhältnis, "sie reden mit unseren Mitarbeitern", meinte der Chefinspektor. Alle drei Verdächtigen waren in Wien. Der 34-Jährige habe bei der ersten Befragung durch Wiener Ermittler zugegeben, die Schüsse abgegeben und die Granate gezündet zu haben.

Ein Zeuge hörte in der Nacht die Explosion in der Odoaker Gasse und verständigte die Polizei. Die Beamten fanden am Tatort in einem BMW einen am Beifahrersitz. Der Deutsche starb kurze Zeit später.

Eine spätere Obduktion ergab, dass der Oberösterreicher zunächst durch drei Schüsse aus einem Revolver getötet worden war, ehe die Handgranate explodierte. Der Deutsche wurde durch die Explosion tödlich verletzt. Die Tatwaffe wurde bisher noch nicht gefunden, hieß es am Donnerstag. Allerdings soll sie laut den Verdächtigen im Raum Wien sein. Bei der Handgranate handelte es sich um eine Defensivgranate aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Mindestens zwei Täter am Tatort

Klar sei, dass mindestens zwei Täter an Ort und Stelle in Ottakring waren. Einer davon muss da er selbst "im Zuge der Detonation" verletzt wurde. Nach der Tat soll sich der 29-Jährige in seine Heimat abgesetzt haben, und erst am Donnerstag wieder nach Österreich gekommen sein. Der Mann soll nächste Woche von einem medizinischen Sachverständigem untersucht werden. Wer die zweite Person war, die bei der Explosion am Tatort war, sagten die Ermittler nicht.

Täter und Opfer machten Geschäfte

Durch "Umfelderhebungen mit der Wirtschaftspolizei" sei man auf die drei Verdächtigen gekommen, sagte Chefinspektor Ernst Hoffmann vom LKA. Mit dem 39-Jährigen habe man schon kurz nach der Tat erstmals gesprochen. Jedenfalls hatten die Verdächtigen mit den Opfern "Geschäftsbeziehungen untereinander".

Es "ist um Geld gegangen", sagte Hoffmann. Steuerschulden sollen mit dem Tatablauf nichts zu tun haben. "Die Wirtschaftspolizei hatte Firmen der Beteiligten durchleuchtet", berichtete Hoffmann. Es werde auch noch weitere Erhebungen geben. Ob die , mit der Tat zusammenhängen, müsse "noch abgeklärt werden". Im Kofferraum des explodierten Fahrzeugs fanden die Ermittler mehrere leere Kanister, deren Herkunft sei weiterhin unklar.