Österreich

Händler muss für Prüfung der Prüfung blechen

Heute Redaktion
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Fabio Massimo (li.) und Danilo Buratti (re.) mit Neos-Mandatar Niki Scherak.
Fabio Massimo (li.) und Danilo Buratti (re.) mit Neos-Mandatar Niki Scherak.
Bild: Neos, iStock (Symbol)

Um sein Lager rechtskonform zu betreiben, muss Feinkosthändler Danilo Buratti seine Rauchanlage regelmäßig warten lassen. Und diese Wartung wird gleich noch einmal geprüft – kostenpflichtig.

Von Münchendorf (Mödling) aus handelt Danilo Buratti äußerst erfolgreich mit italienischen Feinkostwaren. 15 Mitarbeiter hat er bereits in Niederösterreich beschäftigt. Nudeln gehören ebenso zum Sortiment wie Olivenöl oder geschälte Tomaten.

Die behördlichen Vorschriften, die er erfüllen muss, sorgen bei dem gebürtigen Italiener aber für Kopfschütteln. Denn: Um sein Lager rechtskonform in Betrieb nehmen zu können, musste er eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage installieren. Der Clou dabei: Im Falle eines Feuers öffnet sich die am Dach des Lagers eingebaute Lichtkuppel automatisch, damit der Rauch abziehen kann.

"Doppelgleisigkeit – ist das notwendig?"

Jedes Jahr muss er die Anlage von einer konzessionierten Firma auf deren Funktionstüchtigkeit überprüfen lassen. Heißt: Mit Hilfe von Rauchpatronen wird getestet, ob die Lichtkuppel im Falle einer Rauchentwicklung tatsächlich vom Sensor ausgelöst, elektronisch aufgestoßen wird. Kosten des Tests inklusive Eintrag in das Prüfbuch: 360 Euro.

So weit, so gut. Aber: „Alle zwei Jahre kommt zusätzlich noch ein Prüforgan der Behörde und prüft, ob die Prüfer auch korrekt gearbeitet haben. Und das kostet wieder 250 Euro", schildert Buratti, der den Sinn dieser "Kontrolle der Kontrolle" nicht nachvollziehen kann. "Das ist eine Doppelgleisigkeit, bei der man sich schon fragt, ob das denn wirklich notwendig ist. Es gibt Gesetze über Gesetze, aber das schafft keine Arbeitsplätze. Es ist kein Wunder, dass viele Unternehmen beispielsweise nach Bratislava ausweichen", meint er.

Neos-Scherak: "Macht Unternehmern nur das Leben schwer"

Niki Scherak (Neos) hinterfragt den Sinn dieser Zweifachprüfung: „Wenn wir immer mehr übertriebene, doppelte, bürokratische Vorschriften erlassen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn Unternehmer bald keine Lust mehr darauf haben, eine Firma zu führen."

(nit)