Expertin will Handys für unter 14-Jährige verbieten

Am Freitag hat Internetexpertin Julia von Weiler eine hitzige Diskussion entfacht. Die Beraterin ist im Fachbeirat des Missbrauchsbeauftragten der deutschen Bundesregierung tätig. Sie fordert, dass man Kinder genauso vor Smartphones schützt, man es vor Alkohol oder Drogen macht.

"Solange Smartphones und ihre Apps nicht kindersicher sind, müssten wir sie für Kinder unter 14 Jahren verbieten", so von Weiler gegenüber Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Konkret mache ihr die Verbreitung von Sexvideos und Nacktbildern sorgen. Die Expertin meint: "Täter und Opfer werden immer jünger: Wir reden heute schon über Neun- bis Elfjährige, die pornografische Bilder oder Selbstbefriedigungsvideos von Gleichaltrigen verbreiten."

"Digitaler Führerschein" in der Schule

Nun fordert sie, dass der Jugendschutz ausgedehnt wird. Denn mit dem Smartphone drücke man Kindern etwas in die Hand, dessen Folgen sie nicht abschätzen könnten.

Johannes-Wilhelm Rörig, Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bundesregierung, ist der Ansicht, dass eine gesetzliche Altersbeschränkung das Grundproblem nicht löse. Denn dieses sei der fehlende Schutz im Netz. Für Diskussionen hinsichtlich Altersbegrenzungen sei er dennoch bereit. Eine mögliche Lösung wäre seiner Meinung nach ein "digitaler Führerschein". Dieser könnte ebenso absolviert werden wie derzeit der Verkehrs- oder Schwimmunterricht. (slo)