Österreich

Hanfproduzent ist Sponsor der Wiener Viktoria

Ungewöhnlicher Financier für einen Fußballclub: Die Wiener Viktoria wird ab sofort von Cannabisproduzent "Flowery Field" unterstützt.

Heute Redaktion
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"Klar ist ein Cannabisproduzent ein ungewöhnlicher Sponsor. Aber so lange Flowery Field sich and die Gesetze und Auflagen hält, habe ich kein Problem damit", sagt Toni Polster, Cheftrainer des Meidlinger Fußballclubs Wiener Viktoria.

Fix ist: Der SC Wiener Viktoria hat als neuen Hauptsponsor seit November den Cannabisproduzenten "Flowery Field". "Das Prinzip der Offenheit betrifft auch unsere Sponsoren. Wir haben mit dem Verkauf von Hanfstecklingen an Erwachsene kein Problem. Flowery Field ist ein Vorzeigeunternehmen und steht als Produzent fur Medizinalhanf am Start. Wir freuen uns uber diese Verbindung", sagt Roman Zeisel, Obmann des SC Wiener Viktoria.



"Flowery Field" ermöglicht Spielbetrieb für ein Jahr

Durch das Sponsoring von "Flowery Field" ist der Spielbetrieb ein Jahr lang finanziert und: 30 Prozent des Sponsorings fließen in Projekt des "VIK Sozial" (Verein für soziale Intervention und Integration).

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Ob Toni Polster künftig für eine Legalisierung von Cannabis kämpfen wird? "Nein. Ich bin Fußballtrainer und kein politischer Aktivist. Aber aus meinem Umgang mit den Kids weiß ich: Ein Verbot ist kein Schutz vor Missbrauch. Die beste Prävention ist Sport und sozialer Ruckhalt", sagt Polster.

Wiener Viktoria: "Wir schließen niemanden aus"

Die Wiener Viktoria – das sind 450 Kinder aus 40 Nationen. Insgesamt 16 Mannschaften von der U7 bis zur U18 werden vom Verein betreut. Da steht vor allem auch Teamfähigkeit und Fairness im Vordergrund. "Fur uns gibt es keine Randgruppen, sondern Menschen. Wer Fußball spielen möchte und eine soziale Anbindung sucht, wird sie bei uns finden – wir schließen niemanden aus" sagt Roman Zeisel, Obmann des SC Wiener Viktoria.

Der Vorsitzende der "VIK Sozial", Uniprofessor Otto Lesch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft fur Suchtmedizin, ist fur ein breiteres Angebot an Cannabismedizin und die Legalisierung von Medizinalhanf. "Es gibt keine drogenfreie Gesellschaft, umso mehr mussen wir in die Prävention investieren", sagt er.

Zu "Flowery Field" als Sponsor der Wiener Viktoria hält Lesch fest: "Bisherige Sponsoren waren Gösser, Cashpoint und Österreichische Lotterien. Wurden unsere Spieler und Jugendlichen deshalb alkoholabhängig oder spielsuchtig? Nein. Warum soll dann gerade der Produzent der ältesten Nutz- und Heilpflanze der Welt die Wiener Viktoria nicht sponsern?"

(gem)