Österreich

Wien schnürt 85 Millionen Euro Hilfspaket für Wien

Heute Redaktion
Teilen
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, li.) und Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) schnürten gemeinsam mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ein Hilfspaket für Wiener Unternehmen.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, li.) und Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) schnürten gemeinsam mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ein Hilfspaket für Wiener Unternehmen.
Bild: picturedesk.com

Am Sonntag schnürte die Regierung ein 35 Mio. Euro schweres Corona-Hilfspaket. Gestern wurde die Unterstützung auf 85 Mio. Euro aufgestockt - in einer Tele-Sitzung!

Diesen Beschluss haben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Dienstag vorgestellt. Zuvor sind die Politiker bei einer Regierungssitzung zusammen getroffen - allerdings nur virtuell. In Zeiten von Corona, hat die Sitzung nur als Tele-Konferenz stattgefunden. Zum ersten Mal in der Geschichte.

50 Million Euro Soforthilfe

Das 85 Millionen Euro schwere Paket im Detail: Ein Großteil, 50 Millionen, fließt in Sach-, Zweck- und Personalausgaben um das Corona-Virus einzudämmen. "Die Bekämpfung des Corona-Virus fordert uns alle. Im Vordergrund steht die Gesundheit der Menschen; alle Maßnahmen sind auf den Schutz der Wiener Bevölkerung ausgerichtet", erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Zusätzliche Unterstützung für Kleinunternehmen

Weil die Pandemie auch die Wirtschaft unter Druck setzt, erhalten Klein- und Mittelbetriebe zusätzliche finanzielle Hilfe. Die Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank (WKBG) übernimmt zusätzliche Bürgschaften in Höhe von zehn Millionen Euro. Stadt und Wirtschaftskammer Wien (beteiligt mit jeweils fünf Millionen Euro) stellen bis zu 80 Prozent Haftungsumfang bereit.

Antragsformular und Produktübersicht auf www.wkbg.at

20 Millionen Euro als Akut-Zuschuss

Zusätzlich gibt es von der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien einen Akut-Zuschuss. Jeweils zehn Millionen Euro werden in den "Notlagenfonds der Wirtschaftskammer Wien" eingezahlt. Damit stehen Wiener EPUs und Kleinstunternehmen, die durch die Corona-Situation in Not geraten sind, in Summe 20 Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung.

Mehr zum Notstandsfond unter www.wko.at/coronavirus

Zwei Millionen Euro fürs Home Office

Weil immer mehr Arbeitnehmer von Zuhause aus arbeiten müssen, aber oft dafür nicht eingerichtet sind, unterstützt die Wirtschaftsagentur Wien KMUs bei der Einrichtung von Home Offices. Gefördert wird die erforderliche Hardware, Software, Schnittstellen zur Unternehmens-IT-Infrastruktur sowie Beratungsleistungen. Die Förderquote beträgt 75 Prozent, die maximale Fördersumme pro Unternehmen Euro 10.000 Euro.

Die Förderung kann rückwirkend ab dem 1. März 2020 ab sofort bei der Wirtschaftsagentur Wien beantragt werden. Dafür gibt es zusätzlich zwei Millionen Euro von der Stadt Wien.

Mehr Infos unter www.wirtschaftsagentur.at



waff stockt Arbeitsstiftungen um drei Millionen Euro auf

Von der Einrichtung einer Arbeitsstiftung bei Personalabbau, bis zur Qualifizierung der Mitarbeiter im Rahmen von Weiterbildungskarenzen oder Kurzarbeit: Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) und das Arbeitsmarktservice Wien (AMS) bieten Wiener Unternehmen jetzt verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten an. Sollte es trotz Anstrengungen dennoch zu einer Insolvenz kommen, steht die Stadt über den waff mit dem Instrument der "Arbeitsstiftungen" bereit: Dazu gibt es sofort drei Millionen Euro mehr an Mitteln.

"Stadt und Kammer stehen Seite an Seite"

"Es ist gut, dass wir heute diesen einstimmigen Beschluss gefasst haben und jetzt alle Kräfte bündeln, um die öffentliche Gesundheitsversorgung sicherzustellen und auch die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise abzuschwächen", fasst Vizebürgermeister Birgit Hebein (Grüne) zusammen.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ergänzte: "Die Stadt und die Wirtschaftskammer stehen in dieser Situation Seite an Seite. Wir helfen gemeinsam dort, wo in der Wirtschaft jetzt Unterstützung wichtig ist".