Wien

Hanke: So sollen Kindergärten mehr Personal bekommen

Umsteigern und geflüchteten Ukrainerinnen soll der Start in einem Kindergarten erleichtert werden. Höheres Ausbildungsgeld gibt es ab Jänner 2023.

Thomas Peterthalner
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP).
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP).
Sabine Hertel

Die Wiener Kindergärten brauchen dringend Unterstützung, fast überall fehlt Fachpersonal. Hier kommen zwei Entwicklungen zusammen: Mehr Kinder aufgrund des Bevölkerungswachstums in Wien führen zu einem steigenden Bedarf an Kindergärten. Zudem steht die Pensionierung der Babyboomer-Generation bevor.

Um interessierten Umsteigern den Weg in die Elementarpädagogik zu ermöglichen, gibt es jetzt eine neue Initiative des waff gemeinsam mit Kindergartenbetreibern. Der waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) erweitert sein Programm für Umsteiger um die Elementarpädagogik und bietet so arbeitsuchenden Wienern neue Perspektiven.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP) sieht in der aktuellen waff-Initiative eine Win-Win-Situation: "Der Fachkräftebedarf unter anderem in der Elementarpädagogik bietet den Arbeitnehmern und Arbeitsuchenden große Chancen für die berufliche Weiterentwicklung. Gleichzeitig bietet das waff-Programm Jobs plus Ausbildung auch Unternehmen die Möglichkeit, potenzielle Mitarbeiter genau für den jeweiligen Bedarf auszubilden."

"In der aktuellen Situation begrüße ich ausdrücklich jede Initiative, die mehr Personal in die Wiener Kindergärten bringt. Ein wichtiger Mosaikstein ist dabei, den Quereinstieg für Interessierte zu erleichtern. Hier stellt das Programm des waff ein besonders attraktives Angebot mit konkreter Einstellungsgarantie in einem Wiener Kindergarten, dar", so Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). 

Erster Lehrgang läuft bereits 

Die Initiative für mehr Elementarpädagogen ist im Herbst 2022 gut gestartet. 72 arbeitssuchende Wiener haben im September die zweijährige Ausbildung begonnen. Bei erfolgreichem Abschluss haben sie eine Einstellzusage in einem Unternehmen, konkret sind das die Wiener Kinderfreunde, die St. Nikolausstiftung und der Verein KIWI-Kinder in Wien.

Der nächste Lehrgang für angehende Elementarpädagoginnen und -pädagogen startet im September 2023 mit insgesamt 84 Plätzen. Als Kooperationsunternehmen kommen zusätzlich noch die Diakonie Bildung und die kindercompany hinzu. Im Vorfeld wird ein vorbereitender fachspezifischer Deutschkurs angeboten.

Mehr Ausbildungsgeld 

Während der Ausbildungszeit erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine AMS-Hilfe und das Wiener Ausbildungsgeld. Für Personen mit einer geringen AMS-Beihilfe wird das Wiener Ausbildungsgeld auf die Geringfügigkeitsgrenze erhöht, die derzeit 485,85 Euro liegt. Für die Teilnehmer bedeutet das, dass sie ab Jänner 2023 gemeinsam mit der AMS-Leistung insgesamt mit rund 1.400 Euro monatlich rechnen können. Dieser Betrag ermöglicht den angehenden Elementarpädagogen, ihren Lebensunterhalt während der Ausbildungszeit zu bestreiten.

Im Rahmen des Programms informiert der waff gezielt Arbeitsuchende zu den Entwicklungsmöglichkeiten und akquiriert Kooperationsunternehmen, die die Absolventen nach erfolgter Ausbildung einstellen.

Ukrainerinnen starten in Kindergärten

Die Stadt Wien arbeitet auch mit geflüchteten Ukrainerinnen, die Vorqualifikationen in der Elementarpädagogik haben. Zentral ist hier der rasche Erwerb von Deutschkenntnissen und die Anerkennung ihrer Ausbildung. Auf dem Weg dorthin geben die MA 10 und die Kinderfreunde in einem Pilotprojekt 15 Ukrainerinnen ab Jänner 2023 die Möglichkeit, als Assistentinnen im Ausmaß von 20 Wochenstunden tätig zu sein. In dieser Phase erhalten die Projektteilnehmerinnen ab Jänner ebenfalls das Wiener Ausbildungsgeld, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

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