Österreich

Happy Birthday! 25 Jahre Rote Nasen Clowns

1994 wurde der Verein gegründet um Kranken Menschen das Lachen auf ein Gesicht zu zaubern. Heute kehrten sie dort hin zurück, wo alles begann.

Heute Redaktion
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Im November 1994 wurde der Verein Rote Nasen Clowndoctors gegründet, um kranken und leidenden Menschen Lachen und Lebensfreude zu schenken. 25 Jahre später besuchen die rote-Nasen-Clowns in Österreich und 10 weiteren Ländern ca. 600.000 Patienten im Jahr.

Es begann im SMZ-Ost Donauspital

Begonnen hat alles im SMZ-Ost Donauspital in Wien, wo sie mittlerweile täglich unter der Woche im Einsatz sind. Neben den Besuchen auf den Kinderstationen und der Kinderambulanz werden die Clowns im ersten „Rote Nasen Spital" Österreichs vom Ärzteteam auch zu Behandlungen hinzugezogen bzw. begleiten sie die Kinder und deren Eltern auf Wunsch bis zum Operationssaal oder zu Untersuchungen.

Spaß-Künstler im OP-Saal

"Die enge Zusammenarbeit mit den Rote Nasen Clowns ist mir sehr wichtig, denn der Erfolg von Behandlungen hängt auch von der Stimmung der Kinder im Spital ab. Die Clowns ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und mindern die Angst der Patienten. Wir können sie dadurch leichter behandeln und unter Umständen auch Medikamente einsparen. Die Arbeit der Clowns ist für mich daher eine zutiefst medizinische Tätigkeit", so Primar Dr. Herbert Kurz, Abteilungsvorstand der Kinder- und Jugendheilkunde im SMZ Ost-Donauspital. Wie Primar Kurz, begleitet und unterstützt auch Primar Univ. Prof. Dr. Alexander Rokitansky, Abteilungsvorstand der Kinder- und Jugendchirurgie im SMZ Ost-Donauspital, die Arbeit der Clowndoctors schon seit vielen Jahren: "Die Clowndoctors bringen mit hochkarätiger künstlerischer Expertise, ergänzt durch viel Empathie, ein gesundes Maß an Fröhlichkeit und positiver Abwechslung in den Spitalsalltag unserer PatientInnen sowie deren Begleitpersonen. So gelingt es regelmäßig die möglichen Bürden einer Spitalsbehandlung leichter zu nehmen."

Früher unvorstellbar, heute eine Notwendigkeit

Vor 25 Jahren war die Arbeit von professionell ausgebildeten Gesundheitsclowns in Österreich noch weitgehend unbekannt: "Natürlich gab es Bedenken, dass Clowns im Spital die Arbeitsabläufe auf den Kopf stellen könnten. Aber die positive Wirkung der Clownbesuche wurde sehr schnell offensichtlich und so wurden wir gebeten, immer wieder zu kommen", denkt Monica Culen, Gründerin und Präsidentin von den Clowndoctors, an die Anfänge zurück. "Ein großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle an das SMZ Ost-Donauspital richten, das uns als erstes Spital das Vertrauen geschenkt hat und uns bis heute ermöglicht, Lachen und Lebensfreude zu so vielen kranken Kindern zu bringen", so Culen.

Jährlich über 4.300 Clownbesuche

Ein viertel Jahrhundert später sind ROTE NASEN Clowns regelmäßig in 48 medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in Österreich tätig. Sie absolvieren jährlich über 4.300 Clownbesuche bei kranken Kindern und Erwachsenen, pflegebedürftigen SeniorInnen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Rehapatienten sowie Menschen mit Fluchtbiographien. "Wir besuchen die Menschen von Geburt an bis ins hohe Alter, denn Humor kennt keine Grenzen. Lachen hilft immer und überall! Deshalb haben wir von Österreich ausgehend auch Rote Nasen Organisationen in neun weiteren Ländern aufgebaut. Damit ist es möglich, unsere Mission in den unterschiedlichsten Kulturkreisen zu verbreiten und Menschen in Not und Leid mit der Kraft des Humors zu stärken", beschreibt Culen das Ziel der internationalen Rote Nasen Gruppe.

Fundierte Ausbildung der Clowns

Die Arbeit von ROTE NASEN findet in einem sehr sensiblen Bereich statt. Die Clowns treffen häufig auf schwerkranke, betreuungsbedürftige Menschen, die sich in einer herausfordernden Lebenssituation befinden oder psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Grundvoraussetzung für diese Art der Clownarbeit ist deshalb eine fundierte und professionelle Ausbildung, auf die bei den Clowndoctors schon seit der Gründung des Vereins großer Wert gelegt wird: "Alle unsere Clowns verfügen über eine künstlerische Vorbildung. Nach einem mehrstufigen Aufnahmeverfahren werden sie in unserer hauseigenen ‚Schule für Humor' speziell für die Arbeit in medizinischen und sozialen Einrichtungen weitergebildet. Wir haben ein Curriculum entwickelt, das alle unsere Clowns durchlaufen müssen und das sie am Ende mit einer Zertifizierung abschließen. So stellen wir sicher, dass sie bestmöglich auf die Bedürfnisse der Menschen, die sie besuchen, eingehen und ihnen überraschende, fröhliche und aufbauende Momente schenken können", so Giora Seeliger, Gründer von Rote Nasen Clowndoctors und künstlerischer Leiter der internationalen Gruppe.

"Wir berufen uns auf das ?Recht auf Spiel' der UN-Kinderrechtscharta. Demnach ist es unser Ziel, den Beruf des Gesundheitsclowns so salonfähig zu machen, dass kein krankes Kind mehr auf einen Clownbesuch verzichten muss", blickt Seeliger schmunzelnd in die Zukunft. Auch die nächsten 25 Jahre versprechen also viele spannende Weiterentwicklungen und Erweiterungen. Allen voran steht die tägliche Mission von ROTE NASEN Clowndoctors:

Wir bringen Lachen dorthin, wo es nicht vermutet, aber dringend gebraucht wird!

Rote Nasen Clowndoctors gibt es weltweit

Eine fremde Umgebung, Angst vor einer Operation oder unangenehmen Untersuchungen, lange Tage im Krankenhaus: das verängstigt Kinder, aber auch viele Erwachsene. Genau da setzt die Arbeit der Clowndoctors an, wenn sie kranke Kinder und leidende Menschen im Spital besuchen. Mit Lachen, Liedern, Zaubertricks oder einfach nur mit einfühlsamer Zuwendung bringen ROTE NASEN in solchen Situationen Momente des Glücks und neue Leichtigkeit. Sie sind keine Ärzte, sondern speziell ausgebildete Künstler. Sie verschreiben keine Medikamente, ihre Medizin ist der Humor. Angst und Schmerzen sind dann oft schnell vergessen und zurück bleiben strahlende Gesichter und eine fröhliche Atmosphäre.

Die Rote Nasen Gruppe ist heute die größte Gesundheitsclownorganisation WELTWEIT, die unter einer gemeinsamen Marke und mit einem zertifizierten Ausbildungsprogramm arbeitet. 1994 begann alles in Österreich mit sechs Clowns. Heute sind knapp 400 Clowns in rund 700 medizinischen und sozialen Einrichtungen in 10 Ländern (Österreich, Deutschland, Ungarn, Slowenien, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Kroatien, Polen, Litauen und Palästina) regelmäßig unterwegs. Seit dem Bestehen von ROTE NASEN besuchten die Clowndoctors bei rund 150.000 Visiten mehr als 6,5 Mio. Menschen.