Österreich

Happyland: 100 Mängel, 30 Prozent zu teuer

Der Schlussbericht des Rechnungshofes zur Sanierung des "Happyland" in Klosterneuburg ist da. Fazit: Vernichtend.

Heute Redaktion
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Das Happyland im April 2018.
Das Happyland im April 2018.
Bild: Heute/Nittner

Der Rohbericht ließ bereits es erahnen, jetzt ist der Schlussbericht zur Sanierung des Sport- und Freizeitzentrums "Happyland" in Klosterneuburg endlich da.

Und der lässt weder ein gutes Haar am Geschäftsführer (Anm.: Der mittlerweile ausgetauscht wurde, "Heute" berichtete), noch am Generalplaner, noch an den politischen Vertretern der Stadt.

30 Prozent teurer als notwendig

Wie berichtet, kostete das Großprojekt statt 14 Millionen Euro nun bereits knappe 16 Millionen. Beim Besuch des Rechnungshofes im März 2017 stand man auf 15,27 Millionen Euro. "Unter Berücksichtigung von Mehrkosten, weggefallenen Bauleistungen, verminderter Ausführungsqualität und Inanspruchnahme der Reserve ergab sich jedoch eine Kostenüberschreitung von 4,26 Millionen Euro bzw. rund 30%", heißt es in dem Abschlussbericht.

Man habe außerdem überhaupt keine Übersicht über die Kosten gehabt. Beispiel: Im März 2017 waren für die Sanierung noch Rechnungen in der Höhe von 915.950 Euro offen, der eigentlich festgelegte Finanzrahmen sah aber nur mehr 284.000 Euro an verfügbaren Mitteln vor. Der Kontostand des Happyland zu diesem Zeitpunkt: Minus 957.975 Euro.

März 2017: Mängelliste über 100 Punkte

Weiters hätte das Projekt eigentlich 2016 abgeschlossen sein sollen, im März 2017 umfasste die Mängelliste aber immer noch über 100 Punkte. Weder die Geschäftsführung noch der Generalplaner hätten zu diesem Zeitpunkt einen Zeitplan geschweige denn eine Strategie zur Behebung vorlegen können, beschreibt der Rechnungshof.

Auch wurden baubehördliche Auflagen, die immer wieder eingefordert worden waren, einfach ignoriert und nicht erfüllt, ebenso erfolgte auch keine Aushändigung der Nachweise für Brandschutzmaßnahmen.

Manager völlig ungeeignet

Der nunmehrige Ex-Manager habe "weder über eine bauspezifische Ausbildung" verfügt, "noch über Erfahrungen mit vergleichbaren Bauprojekten", kritisiert der Rechnungshof.

Stadträte blieben "unwirksam"

Ebenfalls kein gutes Haar lässt der Bericht an der Stadt: Der Sportstätten-Beirat, bestehend aus Stadträten, sei einfach unwirksam geblieben, man habe nichts gegen die offensichtlichen Probleme unternommen.

Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, den das Versagen der Bauaufsicht am meisten fuchst, über den Endbericht in einer ersten Stellungnahme zu "Heute": "Wir haben eine Beraterfirma um entsprechende Vorschläge gebeten, bis Herbst wollen wir eine Entsendung von Fachleuten in den Beirat auf Ticket der Parteien haben."

Die Behebung der Mängel sowie die Prüfung auf Gewährleistungen ist wie berichtet voll im Gange. (nit)

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