Politik

Harald Mahrer: Arbeitszeitverkürzung wäre Pfusch-Turbo

Vor genau vier Monaten zwang der Corona-Lockdown Österreichs Wirtschaft in die Knie. Wie schnell kann sie sich erholen?

Gerhard Plott
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Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer (WKO).
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer (WKO).
Ehm

Harald Mahrer ist zuversichtlich. Der Wirtschaftskammerpräsident ruft zu verstärktem Konsum auf – und geht mit gutem Beispiel voran: Mit seinem Wirtshausgutschein (25 Euro) wird er "vermutlich ein klassisches Wiener Schnitzel essen" gehen. Mahrer zu:

Härtefallfonds

"Bis heute wur den 380 Mio. Euro an 183.000 Antragsteller ausbezahlt – eine Erledigungsquote von 97 Prozent. Unsere Mitarbeiter haben für den zwei Mrd. Euro schweren Härtefallfonds, den die WKO verwaltet, mehr als 700.000 E-Mails beantwortet und 650.000 telefonische Anfragen entgegengenommen." Der große 50-Mrd.-Euro-Hilfsfonds der Regierung laufe jetzt erst richtig an.

Kurzarbeit

"Wir sind in der heißen Phase der Sozialpartner-Verhandlungen." Mahrer will, "dass die Betriebe nur das zahlen, was gearbeitet wird. Das AMS, also der Staat, soll zahlen, was nicht gearbeitet wird". Die Neuregelung der Kurzarbeit soll Ende Juli stehen.

"Die Arbeitszeitverkürzung ist ein echter Pfusch-Turbo."

Vier-Tage-Woche

Mahrer ist strikt dagegen. Sein Haupteinwand: "Der Pfusch würde stark aufblühen. Die Arbeitszeitverkürzung ist ein echter Pfusch-Turbo." Das Schwarzarbeit-Volumen würde auf 24,7 Mrd. Euro explodieren. "Der freie Tag wäre dann ein Pfusch-Tag." Aber: "Wenn ein Betrieb allerdings die Vier-Tage-Woche einführen kann und will, soll er das tun." Bei vollem Lohnausgleich könne sich das sicher kein Unternehmen leisten.

Lehrlinge

"Es gibt einen Ausbildungsbonus von 3.000 Euro für Betriebe und viele offene Stellen, z.B. im Maschinen- und Anlagenbau. Allein der Handel sucht 3.000 Lehrlinge."

Mit Laptop oder ohne?

"Ich hab' einen Laptop und ein iPad und benutze beides."

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