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Hardcore-Pornos erscheinen auf vielen News-Websites

Auf zig amerikanischen News-Websites sind plötzlich Sex-Videos zu sehen. Betroffen davon ist unter anderem die "Washington Post". 

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    Pornos statt News: Mehrere US-Websites zeigten im Juli 2021 pornografische Inhalte an.
    Pornos statt News: Mehrere US-Websites zeigten im Juli 2021 pornografische Inhalte an.
    Theverge.com

    In Artikeln über Donald Trump oder über Twitter erschienen plötzlich mitten in der Geschichte Hardcore-Pornos. Betroffen davon waren zahlreiche amerikanische Medien wie "Washington Post", "Huffington Post", "New York Magazine" oder auch die Tech-Website Theverge.com.

    Schuld daran ist eine Firma namens 5 Star Porn HD. Denn das Unternehmen hat die Domain Vid.me gekauft. Die Videoplattform Vid.me wurde 2014 als Konkurrent zu YouTube gegründet – drei Jahre später aber wieder eingestellt. In dieser Zeitspanne hatten die betroffenen News-Websites unverfängliche Inhalte von Vid.met auf ihren Plattformen eingebettet.

    Nach dem Kauf der Domain durch 5 Star Porn HD, leitete das Unternehmen kurzerhand alle Vid.me-Links auf die eigene Porno-Website weiter. So kamen die zahlreichen expliziten Videos auf die News-Plattformen. Diese haben schnell reagiert und die Links entfernt. Das Porno-Unternehmen hat sich zu den Vorkommnissen bisher nicht geäußert, schreibt Vice.com.

    Plötzlich pink

    Es ist nicht das erste Mal, dass solch verwaiste Domains – also Internetadressen – zu Problemen auf News-Plattformen führen. So hat das Tech-Portal Golem.de im Jahr 2017 gezeigt, wie über eine ungenutzte Domain Code auf fremden Websites ausgeführt werden kann. Auf eine Warnung von Golem.de reagierten zahlreiche Lokalzeitungen in den USA nicht. Erst als das deutsche Tech-Portal die Hintergrundfarbe der betroffenen US-Websites pink einfärbte, wurde das Problem beseitigt.

    Dass plötzlich Pornos angezeigt werden, ist ein extremes Beispiel, das zeigt, was passiert, wenn Links im Netz auf einmal nicht mehr dorthin führen, wohin sie sollten oder wenn die Links gar nicht mehr gehen. Ein weiteres Beispiel führt Theverge.com auf. So verschwanden nach der Sperrung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf Twitter auf einen Schlag die Tweets, die auf anderen Plattformen eingebettet waren. Embedding, also das Einbetten von Inhalten, ist bei Social-Media-Plattformen weit verbreitet. So bieten sowohl YouTube, Tiktok, Snapchat, Twitter, Facebook und auch Instagram eine entsprechende Funktion an.