Oberösterreich

"Hart getroffen" – Junge so unzufrieden wie noch nie

Es ist ein alarmierendes Umfrage-Ergebnis: Beschäftigte unter 25 sind so unzufrieden wie noch nie. Die AK pocht auf Hilfe für die Bevölkerungsgruppe.

Tobias Prietzel
Corona hat bei Arbeitnehmern tiefe Spuren hinterlassen.
Corona hat bei Arbeitnehmern tiefe Spuren hinterlassen.
Getty Images

Corona hat tiefe Spuren hinterlassen: Der Arbeitsklima Index ist im Durchschnitt aller Beschäftigten von 2019 bis 2022 von 109 auf 103 Punkte gesunken. Für die Arbeiterkammer Oberösterreich besonders alarmierend: Bei jungen Erwerbstätigen stürzte der Index regelrecht ab – von 112 auf 102 Punkte.

Vor der Pandemie waren noch 81 Prozent der Unter-25-Jährigen mit ihrem Job zufrieden. Jetzt sind es nur mehr 62 Prozent.

Auch der Anteil jener Menschen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, ist bei den Jüngeren am stärksten gefallen: um 15 Prozentpunkte innerhalb von drei Jahren.

Der Optimismus für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Österreichs ist in allen Altersgruppen um rund 20 Prozentpunkte gesunken. Gerade einmal 50 Prozent blicken zuversichtlich in die Zukunft. Bei den Personen bis 25 Jahre sind es zumindest 58 Prozent.

Noch deutlicher zurückgegangen als in anderen Gruppen ist bei ihnen aber der Optimismus für die Zukunft der eigenen Firma. Ebenfalls gesunken: die Zufriedenheit mit der Arbeitszeit, dem Führungsstil der Vorgesetzten und mit der Beziehung zu den Kollegen.

Symptome wie Erschöpfung, Nicht-Abschalten-Können, Depressivität, Gereiztheit oder Sinnleere sind bei jungen Arbeitnehmern enorm gestiegen.

Gleichzeitig haben die Belastungen zugenommen. Die AK führt Stress, Zeitdruck, ständiger Arbeitsdruck, Unterbrechungen der Freizeit und Isolation an. Symptome wie Erschöpfung, Nicht-Abschalten-Können, Depressivität, Gereiztheit oder Sinnleere sind dadurch bei jungen Arbeitnehmern enorm gestiegen.

Acht von zehn haben psychischen Stress, sieben von zehn zeigen Anzeichen von Resignation und Burn-out.

Höhergebildete in Nöten

Die Arbeiterkammer weist noch auf eine weitere Gruppe in Nöten hin: Gerade Berufsneulinge mit Matura oder einem Studium befinden sich besonders häufig in prekären Jobs. Ausgelernte Fachkräfte hingegen schaffen leichter den Einstieg in eine Vollzeitstelle.

AK-Präsident Andreas Stangl will "neue Perspektiven und Chancen" für junge Arbeitnehmer.
AK-Präsident Andreas Stangl will "neue Perspektiven und Chancen" für junge Arbeitnehmer.
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

"Corona-Maßnahmen, Lockdowns oder Schulschließungen haben junge Menschen hart getroffen", so der oberösterreichische AK-Präsident Andreas Stangl. "Darum müssen wir jetzt in viel stärkerem Maße alles unternehmen, um ihnen neue Perspektiven und Chancen zu ermöglichen."

Das beginne in der Schule, reiche über die Berufsorientierung und den Berufseinstieg bis hin zum Ausbau psychosozialer Anlaufstellen.

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