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Hartz und herzlich - Die Eisenbahnsiedlung von Duisburg

Land: D, Genre: Gesellschaft + Soziales

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Für die Doku-Reihe waren Kamerateams über vier Monate jeden Tag vor Ort und haben die Menschen in ihrem Alltag begleitet - sowohl beklemmende Momente als auch Begegnungen voller Herz und Humor. Das vielzitierte "Herz auf der Zunge" der Menschen im Ruhrgebiet wird immer wieder deutlich. Die aufwändige Sozialdokumentation zeigt die Lebensrealität verschiedener Menschen. Da ist die alleinstehende gelernte Hauswirtschaftlerin Marina (52), die krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten kann und immer mehr Probleme mit dem Jobcenter bekommt. Ihre Tochter Nina (31) ist Mutter von vier Kindern und schlägt sich mit den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, durch den Alltag. Ein paar Blocks weiter wohnt der ehemalige Bergmann Frank (43). Er schaut auf 13 harte Dienstjahre zurück, den Verlust seiner Arbeit hat er bis heute nicht verkraftet. Sein Nachbar und Freund Olaf (46) steht ihm als guter Kumpel zur Seite. Er selbst ist nicht in der besten Verfassung, da er wegen massivem Übergewicht und Krankheiten seine Wohnung kaum noch verlassen kann. Um es mit Franks Worten auszudrücken: "Man ist aufeinander angewiesen, wenn man wenig Geld hat". Einen Lebensmittelmarkt oder eine Kneipe gibt es in der Siedlung nicht mehr. Fast alles hat hier dichtgemacht - bis auf den Kiosk "Siedlertreff" von Julian (28), auch "Julz" genannt. Schlagfertig und humorvoll kommentiert er das Tagesgeschäft und hat zu allem eine Meinung. Hilfsarbeiter Klaus (62) trinkt hier täglich sein Feierabendbier und träumt von den alten Zeiten. Genauso wie viele andere langjährige Einwohner, die sich an der "Bude" zum Plausch treffen. Die Langzeit-Dokumentation beschäftigt sich mit Menschen, die in Armut leben, zeigt aber auch, wie Traditionen in der Siedlung bewahrt werden.