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Hartz und herzlich - Die Plattenbauten von Bitterfel...

Land: D, Genre: Gesellschaft + Soziales

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Riesige Viertel mit turmhohen Wohnblöcken, Wohnraum für 50.000 Menschen: Bitterfeld-Wolfen war das Chemie-Zentrum der DDR und beherbergte tausende Arbeiter. Heute, Jahrzehnte nach dem Boom, stehen die Plattenbauten reihenweise leer und werden abgerissen. Die Heimat vieler Menschen erodiert. In Scharen wurden Bitterfeld und Wolfen verlassen. Mittlerweile von so vielen, dass die beiden Landkreise 2007 fusionierten. Zwei Menschen, die geblieben sind, sind Yvonne und Pascal - beide seit Jahren arbeitslos. Das Leben ohne Geld stellt für sie und ihre vier Kinder eine tägliche Herausforderung dar, doch Yvonne ist clever: Sie versteht es, die staatlichen Hilfsangebote zu nutzen. Jenny ist ebenfalls vierfache Mutter und würde lieber noch mehr Kinder zur Welt bringen, bevor sie arbeiten geht. Die Mutterrolle strengt die 26-Jährige oft an und strapaziert ihre Nerven. Auch Rainer und Gerhard, beide fast im Rentenalter, versuchen zwischen abgerissenen und bewohnten Plattenbauten über die Runden zu kommen. Während Gerhard sein Leben abwechslungsreich gestaltet, sucht Rainer Trost im Alkohol. Das Leben der Bewohner ist hart und von Entbehrungen geprägt. Obwohl die dortigen Wohnblöcke abgerissen werden und die Perspektiven in der strukturschwachen Region aussichtslos sind, ist viel Platz für Herzlichkeit und Nachbarschaftshilfe. Der Zusammenhalt in Bitterfeld-Wolfen ist groß und macht das Leben der Anwohner aus.