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Harvey Weinstein steht ab Montag vor Gericht

Heute Redaktion
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In New York startet am Montag die Verhandlung gegen Harvey Weinstein. Ihm wird unter anderem Vergewaltigung und räuberischer sexueller Übergriff vorgeworfen.

Sein Fall erschütterte die Welt und löste die MeToo-Bewegung aus. Zwei Jahre später, am Montag, beginnt in New York der Prozess gegen Harvey Weinstein. Das Urteil dürfte für Millionen Menschen Genugtuung oder Entsetzen bedeuten.

Entscheidend wird sein, ob der Fall, der die MeToo-Ära eingeläutet hat, auch vor einem Strafgericht besteht. Der Ausgang ist offen.

Doch beim Prozess geht es nicht nur um Gerechtigkeit für die mutmaßlichen Opfer. Das Urteil dürfte entweder Genugtuung oder Entsetzen bei Millionen Opfern von sexueller Gewalt auslösen. Für viele wird nicht nur über den Multi-Millionär Gericht gehalten, sondern über ein Muster männlichen Machtmissbrauchs. Weinstein gilt für viele als ihr krassestes Beispiel.

Nun müssen die Staatsanwälte juristisch beweisen, dass der 67-Jährige sich der Vergewaltigung, krimineller sexueller Handlungen und räuberischer sexueller Übergriffe schuldig gemacht habe.

Weinstein will sich reinwaschen

Harvey Weinstein freut sich unterdessen auf seinen Prozess, um sich von den Vorwürfen reinwaschen zu können, wie seine Anwältin Donna Rotunna kürzlich sagte. Sie kündigte eine aggressive Verteidigung für ihren Mandanten an: "Nur, weil jemand etwas behauptet, macht es das noch nicht wahr".

Daniel Richman, Jura-Professor an der Columbia Universität in New York, sagt, dass es für das Weinstein-Lager darauf ankommt, Zweifel zu säen: "Generell sieht man in Fällen wie diesen Versuche, die Erinnerung von Zeugen anzugreifen oder nahezulegen, dass sie ein Motiv haben, sich Dinge auszudenken."

Eine weitere Hauptrolle im Prozess dürfte der Gesundheitszustand des 67-jährigen Weinstein spielen. Zuletzt kam er nach einem Autounfall mit Gehhilfe zu den Anhörungen. Falls Weinstein schuldig gesprochen wird, kann er Berufung einlegen.