Harvey Weinstein schuldig gesprochen

Es gibt ein erstes Urteil im Fall gegen US-Produzent Harvey Weinstein. Eine Jury hat den 67-Jährigen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung für schuldig erklärt. In zwei Anklagepunkten wurde er dagegen wegen wiederholter sexueller Angriffe freigesprochen.

Weinstein wieder hinter Gittern

Das teilten die Geschworenen dem Obersten New Yorker Gericht nach tagelangen Beratungen mit, wie mehrere US-Medien berichten. Wie lange Weinstein hinter Gittern muss, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unklar. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Wie die "New York Times" berichtet, saß Weinstein regungslos auf der Anklagebank, während das Urteil verlesen wurde. Anschließend wurde er wieder ins Gefängnis überführt.

Harvey Weinstein und die "MeToo"-Bewegung

Über 80 Frauen hatten Harvey Weinstein 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen, darunter die Schauspielerinnen Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Uma Thurman. Der Name Weinstein wurde rasch zum Synonym der "MeToo"-Bewegung, die sich gegen die Ausbeutung sowie den Missbrauch von Frauen stellt.

Viele der Vorfälle, in denen Harvey Weinstein verwickelt war, sind bereits verjährt. Weinstein musste sich daher nur für die Vergehen, die er nach 2001 begangen hat, vor Gericht verantworten. 2006 soll er eine Frau zum Oralsex gezwungen und 2013 eine andere Frau vergewaltigt haben. Obwohl Weinstein sich vor Gericht nur in zwei Fällen verantworten musste, sagten beim Prozess sechs Frauen aus, denen er sexuelle Gewalt angetan haben soll. Damit sollte ein Verhaltensmuster aufgezeigt werden.

Weitere Anklage in Los Angeles

Abgesehen von der Gerichtsverhandlung in New York hat die Staatsanwaltschaft von Los Angeles ebenfalls Klage gegen Harvey Weinstein erhoben. Dieser Fall basiert auf den Berichten zweier Frauen, die anonym bleiben möchten. Nach ihren Aussagen soll Weinstein beide im Februar 2013 im Abstand von nur einem Tag sexuell angegriffen haben.