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23 Jahre für Vergewaltiger Harvey Weinstein

Verurteilt ist Harvey Weinstein schon länger, doch bis Mittwoch hoffte er auf möglichst wenig Haft. Es kam anders.

Heute Redaktion
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Bis Film-Mogul Harvey Weinstein aus dem Häf'n kommt, wird er 90 sein!

In allerletzter Sekunde wollte Weinstein noch alles für ein möglichst mildes Urteil tun. Er wandte sich an den vollgepackten Gerichtssaal in Manhattan. Er fühlte "tiefste Reue" und sprach laut "Variety" auch über die #metoo-Bewegung, die seiner Meinung nach zu weit gegangen sei. Er mache sich Sorgen um sein Land. "Das ist nicht die richtige Stimmung in den Vereinigten Staaten", schwafelte er weiter.

Weinsteins Beziehung zu beiden Hauptopfern Miriam Haley und Jessica Mann sei eine "ernstzunehmende Freundschaft".

Die beiden Frauen freilich, sagten etwas anderes aus. Haley, die von Weinstein 2006 in seiner Wohnung angegriffen worden war: "Es hinterließ tiefe emotionale und geistige Narben bei mir. Was er getan hat, hat mir nicht nur meine Würde als Mensch und als Frau genommen, sondern auch mein Selbstbewusstsein zerstört."

Vergewaltigung dauert ewig an

Jessica Mann, die Weinstein Vergewaltigung in ihrer Beziehung vorwarf, beschrieb die Auswirkungen auf ihr Leben: "Ich weiß nicht, wie ich den Horror beschreiben soll, wenn man von jemanden vergewaltigt wird, der Macht besitzt. Die Auswirkungen auf die Psyche sind enorm. Vergewaltigung dauert nicht nur einen Moment,...sie dauert ewig an."

Weinstein schaute zu, als die beiden Frauen aussagten und entschuldigte sich danach.

Seine Anwälte forderten 5 Jahre Haft, das maximale Strafmaß wären 29 Jahre gewesen.