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Harvey: Wetterdienst muss Regenskala erweitern

Heute Redaktion
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"Harvey" wütet weiter und kein Ende ist in Sicht. Der Wetterdienst musste sogar seine Regen-Farbskala erweitern, um die Massen adäquat darstellen zu können.

Unablässiger Starkregen in der Folge des Hurrikans "Harvey" hat in der texanischen Metropole Houston Tausende Menschen zur Flucht gezwungen. Lokale Medien sprechen mittlerweile von mindestens sieben Toten. Die Meteorologen erwarten weiter steigende Wasserstände bis zum Ende der Woche.

Wetterdienst muss Skala erweitern

Der Nationale Wetterdienst der USA musste zur Farbskala seiner Karten sogar noch zwei Farbtöne hinzufügen, um die Wassermengen noch adäquat darstellen zu können. In violetter Farbe werden etwa Niederschläge von 51 bis 76 Zentimeter, in Flieder jene ab 76 Zentimeter dargestellt.

Drohne zeigt Verwüstung

Ein Drohnen-Video, das von CNN via YouTube veröffentlicht wurde, zeigt die verheerenden Verwüstungen.

Flughafen gesperrt

In Houston, der viertgrößten Stadt der USA, kam der Flugbetrieb an den beiden wichtigsten Flughäfen zum Erliegen, darunter auch das vielbeflogene Luftverkehrsdrehkreuz George Bush Intercontinental Airport. Zwei Spitäler und ein Altersheim mussten evakuiert werden.

Allein das Rote Kreuz bereitete sich in der Nacht zum Montag auf die Versorgung von bis zu 28.000 Personen vor, die durch die Fluten obdachlos geworden sind. Das Sheriffsbüro des Landkreises Harris setzte zur Rettung Motorboote ein, andere Menschen wurden auf Lastwagen in Sicherheit gebracht.

Straßen unter Wasser

Auch die wichtigsten Schnellstraßen waren von den Überschwemmungen betroffen. Innerhalb von 15 Stunden wurden in Houston 56.000 Notrufe registriert - sieben Mal mehr als üblich. Die städtische Katastrophenschutzbehörde forderte die Einwohner auf, sich aufs Dach zu retten, wenn das oberste Stockwerk ihres Hauses nicht mehr sicher sei.

Laut Wettervorhersagen soll die Stadt auch in den kommenden Tagen von Starkregen heimgesucht werden. Die Stadt Dallas bereitet sich auf Tausende Gestrandete vor. Sie machte ihr Kongresszentrum zu einer Herberge für Flutopfer, wie CNN berichtete. Bis zu 5000 Menschen können dort unterkommen.

Trump ruft Notstand für Louisiana aus

Am Montag hat US-Präsident Donald Trump auch für den Bundesstaat Louisiana den Katastrophenfall ausgerufen. Das Weiße Haus verkündete die Entscheidung, auf deren Grundlage Bundesmittel zur Behebung von zu erwartenden Sturmschäden freigegeben werden können. Zuvor hatte Trump bereits den Katastrophenfall für den Bundesstaat Texas ausgerufen, der bislang am stärksten von den Sturmfolgen betroffen ist.

Stärkster Wirbelsturm in zwölf Jahren

Der Tropensturm "Harvey" hatte Texas am Freitagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie erreicht. Es war der stärkste Wirbelsturm seit zwölf Jahren, der das US-Festland traf.

(red)