Politik

Haselsteiner will mit NEOS Minister werden

Heute Redaktion
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Die NEOS setzen in der Intensivphase des Wahlkampfs ganz auf den langjährigen Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner. Der ehemalige LIF-Parlamentarier präsentierte sich in einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag als Ministerkandidat der pinken Partei.

Auch allfällige Regierungsverhandlungen würde er "an führender Stelle" bestreiten, kündigte Haselsteiner an der Seite von NEOS-Gründer Matthias Strolz an. Dieser sieht den Unternehmer als "Turbo, den wir zuschalten".

Sein Engagement bei der neuen Partei lässt sich der Strabag-Gründer einiges kosten. Bisher hat er 440.000 Euro gespendet. Für die weitere Kampagne werde er seinem "Einkommen angemessene" finanzielle Unterstützungen leisten, sicherte Haselsteiner zu.

Wirtschaftsminister?

Freilich will der Parade-Unternehmer nicht nur Geld, sondern auch inhaltlichen Input einbringen. Würde er Minister, dann wohl in einem Bereich, der etwas mit seinem Fachgebiet Wirtschaft zu tun habe. Dass Strolz für die NEOS bisher immer das Bildungsressort ins Visier genommen hatte, sieht der Parteigründer dadurch nicht konterkariert. Denn man müsse man ja nicht so bescheiden sein, dass eine Regierungsbeteiligung nur einen Ministerposten bedeute.

Kritik an Kanzler und Vize

Dass er sich überhaupt noch einmal politisch an vorderer Front ins Rennen wirft, begründete Haselsteiner damit, dass aus seiner Sicht mit der großen Koalition alleine in Österreich nichts weitergeht. Dies hätte sich beim ersten TV-Duell von Kanzler und Vizekanzler wieder gezeigt: "Die machen wieder fünf Jahre nix."

Aus Haselsteiners Sicht sind die Grünen eine Art Verbotspartei und stünden damit so ziemlich für das Gegenteil von den NEOS. Insofern glaube er nicht, dass man sich mit ihnen eine Regierungszusammenarbeit "antun" solle.

Ausgeschlossen wurde von Haselsteiner eine Koalition mit dem Team Stronach: "Mit einer zusammengekauften Söldnertruppe kann ich keinen Krieg gewinnen, vor allem wenn der Kommandant oft schwer verständlich ist." Überhaupt bat er, Vergleiche zwischen ihm und dem austro-kanadischen Parteigründer möglichst zu unterlassen. Das beginne schon damit, dass er kein Milliardär sei: "Das geht sich bei den Aktien-Kursen der Strabag nicht aus."

Spitzensteuersatz

Geld hat Haselsteiner trotzdem genug, und so wiederholte er auch seine bereits bekannte Position, wonach er einen höheren Spitzensteuersatz für Einkommen über einer Million für richtig halte. Freilich müssten dafür auf anderer Ebene Steuern gesenkt werden.