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Hass für Bloggerin nach Vergewaltigungs-Post

Body-Positivity-Star Morena Diaz hat auf Instagram geschrieben, dass sie vergewaltigt wurde. Die Reaktionen darauf fallen teils heftig aus.

Heute Redaktion
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Morena erntete einen Shitstorm, nachdem sie sich als Opfer einer Vergewaltigung outete.
Morena erntete einen Shitstorm, nachdem sie sich als Opfer einer Vergewaltigung outete.
Bild: Instagram

"Ich wurde vergewaltigt und es tut immer noch weh." Mit diesem Bekenntnis sorgte die bekannte Aargauer Primarschullehrerin Morena Diaz am vergangenen Donnerstag für Aufsehen. Der Vorfall hat sich laut ihres Posts drei Tage vor Heiligabend 2018 nach einem gemeinsamen Abendessen ereignet.

Ihr Fall sei kein Einzelfall, schreibt sie im Post, und deshalb breche sie nun ihr Schweigen. Während viele diesen Schritt unterstützen und Diaz dafür loben, gibt es auch einige, die ihre Geschichte anzweifeln. "Sie sind eine feige Lügnerin", steht in einem Kommentar. "Sie sollten sich schämen", in einem weiteren. "Wen wundert's, bei jemandem, der sich so präsentieren muss", schreibt jemand – und dies öffentlich.

Nicht wenige kritisieren, dass Diaz damit erst ein Jahr später an die Öffentlichkeit gehe. Diese wiederum kontert und postet einige der negativen Aussagen. Dies seien perfekte Beispiele für Victim Blaming – die Täter-Opfer-Umkehr, bei der die Menschen den Opfern zu gewissen oder ganzen Teilen eine Schuld für die Tat geben.

"Ein Nein ist ein Nein"

Bei einem sexuellen Übergriff spiele es keine Rolle, wie man angezogen sei, wo man sich aufgehalten habe oder in welcher Beziehung man zum Täter stehe, schreibt Diaz dazu. "Ein Nein ist ein Nein und muss respektiert werden."

Für Opfer seien solche Aussagen ein Schlag ins Gesicht und eine Barriere mehr, die sie davon abhalte, sich zu öffnen – man glaube ihnen sowieso nicht. "Victim Blaming trägt zur Tabuisierung bei und muss aufhören." Deshalb sei sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen: "Ich will etwas bewegen, verändern und ich will Mut machen."

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