Welt

Hass wegen Foto: Muslime verurteilen London-Terror

Heute Redaktion
Teilen
Menschenkette auf der Westminister Bridge in London
Menschenkette auf der Westminister Bridge in London
Bild: Reuters

Rechte Hardliner scheuten nach der Terror-Attacke in London (fünf Tote) nicht davor zurück, das Blutbad für ihre islamfeindliche Agenda zu benützen. Nun setzten zahlreiche Muslime ein Zeichen dagegen.

Das Foto von Jamie Lorriman ging um die Welt: Eine Frau mit Kopftuch geht scheinbar unberührt an Verletzten auf der Westminster Bridge vorbei. Dort, wo Minuten zuvor Attentäter Khalid Masood mit einem Auto in Passanten gerast ist. "Genau das ist das Problem", schrieben Nutzer auf Twitter. Andere streuten unverhohlen Hassbotschaften.

Nun zeigte sich Lorriman "entsetzt, dass mein Foto benutzt wird, um eine völlig verzerrte Botschaft hineinzulesen". Und am Sonntag haben sich auch zahlreiche Muslime mit den Opfern solidarisch erklärt. Auf der Westminster Bridge bildeten die Teilnehmer eines Frauenmarsches eine Menschenkette und gedachten in Stille den vier Unschuldigen, die der Attentäter in den Tod gerissen hat. 

"Als Muslima denke ich, war es wichtig, Solidarität mit den Prinzipien der Vielfalt und Diversität zu zeigen", erklärte eine 34-Jährige ihre Motivation, sich dem Marsch anzuschließen. "Das war eine Attacke auf uns alle. Der Islam verurteilt Gewalt in allen Formen", ergänzt eine 57-Jährige im Gespräch mit britischen Medien.

Vier Opfer kamen ums Leben

Am vergangenen Mittwoch war ein 52-Jähriger zunächst auf der Westminster Bridge mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren und hatte dabei drei Menschen getötet. Danach raste er weiter zum Parlament, wo er einen Polizisten mit Messerstichen umbrachte, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde.

(pl)