Welt

Hassan Rohani gewinnt iranische Präsidentenwahl

Heute Redaktion
14.09.2021, 03:03

Der als gemäßigt geltenden Kandidat Hassan Rohani hat die elften Präsidentschaftswahlen im Iran gewonnen. Das meldete der staatliche Sender Press TV am Samstagnachmittag. Rohani hatte bei der ersten Runde der Präsidentenwahlen über 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Die Wahlbeteiligung betrug 72,7 Prozent.

Rohani gewann bei dem Urnengang am Freitag 50,68 Prozent der Stimmen, wie das iranische Innenministerium am Samstag unter Berufung auf das vorläufige Endergebnis mitteilte. Damit sicherte sich der von Reformern und Gemäßigten unterstützte Kandidat den Sieg bereits im ersten Wahlgang.

Nach dem Rückzug des Reformers Mohammed Reza Aref aus dem Rennen um das Präsidentenamt haben sich Reformer und Moderate hinter Ruhani versammelt. Das konservative Lager war dagegen zersplittert. Präsident Mahmoud Ahmadinejad durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.

Klares Votum für politischen Wandel

Obwohl der Präsident im Iran nur beschränkte Befugnisse hat, gleicht das deutliche Votum der Mehrheit der rund 51 Millionen Iraner einer deftigen Ohrfeige für den Obersten Geistlichen Führer Ayatollah Ali Khamenei, der in allen Fragen das letzte Wort hat. Denn gerade Rohani hat angekündigt, ''sehr vieles anders'' zu machen.

Die Iraner haben bei der Wahl sehr deutlich klargemacht, dass sie vom Konfrontationskurs der Hardliner und der Ultrakonservativen genug haben und einen Vermittler und Brückenbauer als Visitenkarte ihres Landes sehen wollen. Die über 50 Millionen Wähler hatten nur eine beschränkte Alternative zwischen mehreren konservativen Bewerbern und dem moderaten Geistlichen Rohani, dem im Vorfeld nur geringe Chancen eingeräumt wurden.

"Es gibt einen Gott, die Wahl Rohanis ist der beste Beweis dafür. Der Wächterrat und Khamenei stoppten Rafsanjani, obwohl er alles, was die Islamische Republik heute repräsentiert, aufgebaut hat und da hat Gott seine Rache gezeigt und dafür gesorgt, dass das Erbe des Revolutionsvaters Khomeini nicht beschädigt wird'', meinte einer der Anhänger Rohanis.

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