Auf der Plattform TikTok geht gerade ein Video viral: Ein User stellte den Clip, auf dem ein Wahlplakat von Gurdial Singh Bajwa mit Turban zu sehen ist, online. Auf der Tonspur ist Gelächter zu hören, dazu läuft Gigi D‘Agostinos Hit "L’Amour toujours". Das Video wurde über 3.600 Mal geliked, auf Facebook kursieren rassistische Postings wie "Wole du Rose kaufen".
Carina Poppe, stellvertretende Parteivorsitzende der Stadt-SPÖ, kritisiert die "menschenverachtenden Hetzvideos" scharf, "Gurdial hat mehr Hilfsbereitschaft, mehr Menschlichkeit und Sozialdemokratie im kleinen Finger, als manch augenscheinlicher Österreicher im ganzen Körper!" Auch für SPNÖ-Chef Sven Hergovich seien die "rassistischen Angriffe auf unseren Parteifreund ekelhaft und aufs Schärfste zurückzuweisen".
Gurdial Singh Bajwa war im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern von Indien nach Österreich gekommen, heute ist er nicht nur SPÖ-Sozialstadtrat in Deutsch-Wagram, sondern auch ein erfolgreicher Transportunternehmer. Seit 1991 lebt er in der Nordbahngemeinde.
„Die Menschen sollen mich an meinen Taten messen und nicht an meinem Aussehen“Gurdial Singh BajwaSPÖ-Stadtrat in Deutsch-Wagram
Laut SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander sei der rote Stadtrat "ein Bilderbuchbeispiel für erfolgreiche und gelungene Integration". Wie SPNÖ-Chef Sven Hergovich und Parteikollegen kritisiert Zwander die Hetzkampagne gegen den beliebten Lokalpolitiker (Anm.: er kandidiert auch auf Platz 12 des Regionalkreises NÖ Ost für die Nationalratswahl) aufs Schärfste.
An der ausufernden Kampagne gegen Gurdial-Singh Bajwa sehe man "leider auch die vollkommen gescheiterte Politik der Bundesregierung in der Bereichen Integration, illegale Migration und Islamismus. Es braucht endlich mehr Klarheit, welche Art von Verhalten in Österreich erwünscht ist und für welche Art konsequent kein Platz ist". Nicht zuletzt die "Laissez-faire-Politik in den Bereichen Asyl und Migration der Bundesregierung führt dazu, dass – wie wir es aktuell sehen – alle Menschen mit Migrationshintergrund über einen Kamm geschert werden. Unsere volle Solidarität gilt Gurdial Singh Bajwa", betont Zwander.
Über Nachrichtendienste wie WhatsApp verbreitet sich die Hetzkampagne derzeit in ganz Österreich wie ein Lauffeuer. Zwander sagt klar: "Als Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ bin ich froh und stolz, dass der erfolgreiche Unternehmer und beliebte Funktionär Gurdial-Singh Bajwa seit vielen Jahren an der Basis in Deutsch-Wagram tätig ist."
Und was sagt der Betroffene selbst? "Ich setze mich mit großer Leidenschaft und sehr gerne für Deutsch-Wagram ein. Die Menschen sollen mich an meinen Taten messen und nicht an meinem Aussehen."