Welt

Hat ein Österreicher Putins Tochter enttarnt?

Heute Redaktion
13.09.2021, 22:22

Russlands Staatspräsident hält sein Privatleben streng geheim. Ein Grazer soll seine Tochter identifiziert haben, doch er verneint im "Heute"-Gespräch.

Gerüchte gibt es schon seit zwei Jahren, dass Katerina Tichonowa die Tochter von Wladimir Putin sein soll. Doch niemand wollte dies öffentlich sagen, bestenfalls als anonyme Quelle.

Am Mittwoch sorgte die Nachrichtenagentur "Reuters" weltweit für Aufregung: Ein Österreicher hätte ihren Reportern erstmals offiziell bestätigt, wer die geheimnisvolle Tochter des russischen Präsidenten sei.

Die 31-Jährige Tichonowa ist groß im Tanzsport unterwegs, konkret im akrobatischen Rock 'n' Roll. Im Präsidium des Weltverbands sitzt der Grazer Manfred Mohab, gleichzeitig Präsident des Österreichischen Rock'n'Roll und Boogie-Woogie Tanzsportverbands.

"Reuters" fragte ihn laut eigenen Angaben, ob Tichonowa Putins Tochter sei. "Ja. Ich kenne sie, ja natürlich", zitierte ihn die Nachrichtenagentur. Auch als er ein zweites Mal gefragt wird, nickte er angeblich und sagte "Ja."

Weder der Kreml noch Tichonowa selbst wollten auf Anfrage einen Kommentar abgeben. 2015 soll Gazprombank-Vorstandsmitglied Andrej Akimow "Reuters" die Identität von Tichonowa bestätigt haben, er dementierte jedoch später, je derartige Aussagen getätigt zu haben.

Quelle bestreitet Bericht

So auch im Fall von Manfred Mohab. "Heute" sprach mit ihm, doch er zeichnet ein anderes Bild: "Das ist mir in den Mund gelegt worden. Ich kann weder bestätigen noch dementieren, dass Frau Tichonowa die Tochter von Wladimir Putin ist, weil ich das so nie gesagt habe."

Mohab erklärt: "Es war sehr laut in der Halle, als ich gefragt wurde. Ich habe das nur bruchstückhaft verstanden. Jetzt kann man natürlich sagen, ich hätte raus gehen sollen, wo es ruhiger war."

Und: "Ich kenne natürlich Frau Tichonowa, aber ich habe keine Ahnung von ihren Familienverhältnissen. Sie hat mir gegenüber nie gesagt, dass sie die Tochter von Putin sei."

Mittlerweile hat "Reuters" den Bericht zurückgezogen: "Ich habe diesbezüglich eine E-Mail bekommen", sagt Mohab.

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