Österreich

Hat es sich 2020 für Shisha-Bars ausgeraucht?

Tausende Wasserpfeifen drohen durch das Rauchverbot endgültig auszugehen. 1.500 Mitarbeiter drohen 2020 ihren Job zu verlieren.

Heute Redaktion
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Demos, Raucherklubs, überdachte Schanigärten – die Betreiber der österreichweit knapp 500 Shisha-Bars haben zuletzt alle Register gezogen. Doch das seit 1. November geltende absolute Rauchverbot in der Gastronomie lässt die Kohle in den Wasserpfeifen langsam verglimmen. Betroffen sind nicht nur Betreiber und Kunden, sondern bis zu 1.500 Mitarbeiter. Letztere drohen ihren Job zu verlieren.

Nichtraucherschutz bläst Wasserpfeifen aus

Seit die Shisha-Betreiber mit zwei Klagen vor dem Verfassungsgerichtshof abgeblitzt sind, klammert sich die Branche an den letzten Strohhalm: Den Gang vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Doch bis ein Klagsbegehren dort behandelt beziehungsweise ein Urteil gefällt wird, droht den Unternehmern die Luft auszugehen.

Shishaverbands-Chef Jakob Baran appelliert daher an die kommende Bundesregierung, eine Ausnahmeregelung vom Rauchverbot zu erlassen. Die Chancen stehen freilich schlecht. Gerade die Grünen haben sich in den letzten Jahren vehement für den Nichtraucherschutz eingesetzt.

Aus für Schanigärten-Trick

Auch die Tricks mit überdachten Schanigärten werden bald ein Ende haben. Denn das Gesundheitsministerium hat Ende Dezember präzisiert, dass solche Einhausungen an zumindest zwei Seiten offen sein müssen. Damit wird es den meisten Kunden wohl zu frostig werden. Und die Raucherclubs für Mitglieder leiden unter der Einschränkung für Raucher. Getränke und Speisen dürfen dorthin nicht mitgenommen werden. Für Freunde des Aromatabaks heißt es also: entweder frieren, oder verdursten.

Immerhin: Weitere Demonstrationen sind angekündigt. Die Branche will nicht aufgeben und kämpft bis zum letzten Lungenzug. Wahid Faily vom Lokal "Faily's" in Wien-Leopoldstadt bringt es auf den Punkt: "Es geht um die Existenz meiner Familie und die der Angestellten".