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Hat Kolesnikowa Weißrussland freiwillig verlassen?

Nach ihrem Verschwinden hat die Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa nach Angaben des Grenzschutzes Belarus (Weißrussland) verlassen.

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Gemäß einem Medienbericht ist Maria Kolesnikowa verschwunden. Weißrussische Behörden geben nun an, Kolesnikowa halte sich in der Ukraine auf.
Gemäß einem Medienbericht ist Maria Kolesnikowa verschwunden. Weißrussische Behörden geben nun an, Kolesnikowa halte sich in der Ukraine auf.
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Maria Kolesnikowa halte sich in der Ukraine auf, teilten die Behörden mehreren Medien zufolge am Dienstagmorgen mit. Am frühen Morgen habe sie die Grenze gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Iwan Krawzow und ihrem Sprecher Anton Rodnenkow passiert.

Die Staatsagentur Belta meldete, Kolesnikowa habe versucht, das Land illegal zu verlassen. Dabei sei sie festgenommen worden. Sie habe danach dennoch ausreisen können, hieß es. Von ihrem Team gab es zunächst keine Bestätigung für diese Informationen.

Vertraute sprechen von Entführung

Die Darstellungen der belarussischen Behörden widersprechen den Berichten einer Augenzeugin, die gegenüber der Webseite Tut.By am Montag erzählt hatte, dass sie gesehen habe, wie Kolesnikowa von Maskierten in einen Kleinlaster gezerrt worden sei.

Seit Montagvormittag gab es von der einer der wichtigsten Anführerinnen der Proteste gegen Staatschef Alexander Lukaschenko kein Lebenszeichen. Der Koordinierungsrat der Demokratiebewegung, dem sie angehört, ging davon aus, dass Kolesnikowa im Zentrum der Hauptstadt Minsk von Unbekannten entführt worden war. Das Innenministerium hatte mitgeteilt, es habe Kolesnikowa nicht festgenommen. Der Rat forderte die sofortige Freilassung.

Proteste seit mehr als vier Wochen

Lukaschenko geht seit Tagen gegen den Koordinierungsrat vor und ließ mehrere Mitglieder festnehmen. Der Rat will einen friedlichen Machtübergang durch Dialog erreichen. Kolesnikowa ist eine der wichtigsten Oppositionellen, die sich gegen Lukaschenko stellen.

Seit mehr als vier Wochen kommt es in Belarus zu Protesten gegen Lukaschenko. Hintergrund ist die Präsidentenwahl, bei der er sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären liess. Die Opposition hält dagegen Tichanowskaja für die wahre Siegerin. Die Abstimmung steht international als grob gefälscht in der Kritik.

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