Hat Kraetschmer Austria-Vertragsangebot abgelehnt?

Der 55-jährige ehemalige Vienna-Geschäftsführer wurde auf Vorschlag von Austria-Präsident Frank Hensel einstimmig für drei Jahre zum AG-Vorstand bestellt. Ab 1. Mai tritt der 55-Jährige sein Amt an, soll sich mit dem langjährigen Vorstand Markus Kraetschmer die Agenden teilen. 

Doch hinter Kraetschmers Zukunft steht ein großes Fragezeichen. Der Vertrag des langjährigen Austria-"Finanzministers" läuft mit 30. Juni aus. Verhandlungen über eine Verlängerung laufen. Entschieden ist aber noch lange nichts. 

Kraetschmer entmachtet?

Stattdessen kommt die Bestellung Krischs eher einer Kraetschmer-Entmachtung gleich. Vor allem, weil Hensel in einer Austria-Aussendung unterstrich, dass Krisch "die Gesamtverantwortung mittragen" soll. Dem Austria-AG-Vorstand wurde vor allem von Seiten der Fans die Verantwortung für die finanzielle Schieflang der schwer angeschlagenen Veilchen zugeschoben. 

Im Aufsichtsrat sei die Personalie Kraetschmer jedenfalls heftig diskutiert worden, vermeldete der "Kurier" am Freitag. Dem langjährigen Vorstand soll eine Vertragsverlängerung in einer veränderten Position und mit einer Gehaltsreduktion von zehn Prozent angeboten worden sein. Das Austria-Angebot wäre nur für ein Jahr gültig gewesen, Kraetschmer habe demnach allerdings drei Jahre verlangt. 

Was passiert mit Marketing-Gesellschaft?

Kraetschmer ist neben seiner Rolle als AG-Vorstand auch gemeinsam mit Aleksandar Bursac Geschäftsführer der neuen Marketing-Gesellschaft, die die Veilchen mit Investor Insignia gegründet haben. Gut möglich, dass sich der langjährige Finanz-Boss lediglich auf die Marketing-Gesellschaft konzentrieren hätte sollen. Der Deal mit den georgischen Investoren läuft vorerst auch nur eineinhalb Jahre. 

Neben Kraetschmer läuft auch der Vertrag von Sport-Boss Peter Stöger mit Saisonende aus. Mit dem 54-Jährigen möchten die Wiener unbedingt verlängern. Stöger setzte sich zuletzt Ende März als Deadline.