Ist Amy Winehouse vielleicht doch nicht an Alkoholmissbrauch gestorben? Rund ein halbes Jahr nach dem Tod der britischen Soulsängerin gibt es Zweifel an der Gültigkeit der amtlichen Feststellung der Todesursache.
Der Fall Amy Winehouse scheint noch nicht zu den Akten gelegt werden zu können: Jetzt wurde bekannt, dass die damals mit der Autopsie beauftragte Juristin Suzanne Greenaway ihr Amt schon im November letzten Jahres niedergelegt hat, so "Associated Press". Der Grund: Eigentlich hätte sie für diese Aufgabe nie eingestellt werden dürfen! Ihre juristische Qualifikation aus Australien reichte für den Job in Grossbritannien rechtlich gar nicht aus.
Doch wie konnte die Frau den verantwortungsbewussten Posten überhaupt erhalten? Durch Vetternwirtschaft: Wie sich inzwischen herausstellte, war Greenaway von ihrem Mann Andrew Reid beauftragt worden, der ebenfalls Gerichtsmediziner ist. Bei einer Beschwerdestelle der Justiz wurde inzwischen eine Untersuchung gegen Reid eingeleitet.
«Ich glaubte zu dieser Zeit an ihre Erfahrung als Anwältin und Rechtsanwältin in Australien, und dass sie den Anforderungen gerecht werden würde», erklärte Reid in einem Statement. «Im November letzen Jahres stellte sich aber heraus, dass ich einen Fehler im Bewerbungsprozess gemacht hatte – und so akzeptierte ich ihren Rücktritt.»
Die Untersuchung Greenaways ergab damals, dass Winehouse einen Alkoholpegel von 4,16 Promille aufwies, als sie am 23. Juli tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Ist das Ergebnis nur Pfusch?
Belastend muss es für die Familie Winehouse sein, dass jetzt alles überraschend wieder aufgerollt wird. Denn die Angehörigen wollen Gewissheit über die Todesursache eines geliebten Menschen. Die Angehörigen legten bisher noch nicht fest, ob sie das Ergebnis der Untersuchung anzweifeln lassen wollen, zuerst einmal muss rechtlicher Beistand her. Winehouse' Vater gab derweil Entwarnung und twitterte: «Keine Sorge wegen Gerichtsmediziner-Blödsinn. Wir sind alle OK.»
Ob eine zweite Obduktion erfolgt, ist noch unklar. Und dass sich herausstellen könnte, dass Amy nicht im Alkoholrausch starb, ist unwahrscheinlich. Die gerichtsmedizinische Bericht wurde von einem Pathologen gecheckt, ein Polizist berichtete, neben der leblosen «Back to Black»-Sängerin drei leere Flaschen Wodka gesehen zu haben