Österreich

Häupl-Nachfolge: Wahlkampf wird kantiger

Härtere Bandagen im Kampf um die Nachfolge des Wiener Bürgermeisters: Andreas Schieder schießt nun scharf auf Michael Ludwig.

Heute Redaktion
Teilen
Hertel, Graf
Hertel, Graf
Bild: Helmut Graf

Bisher zeigten sich die SPÖ-Kandidaten Andreas Schieder und Michael Ludwig zu weiten Teilen inhaltlich einig, doch damit ist nun Schluss. Der Wahlkampf wird nun deutlich kantiger. So bezeichnete Schieder in einem Interview mit dem "Kurier" die Wohnbaupolitik seines Konkurrenten Michael Ludwig als "lax" und "zu wenig". Er wolle als Wiener Bürgermeister hier einen Zahn zulegen. Konkret will Schieder 25.000 zusätzliche Gemeindebauwohnungen bis 2025 bauen.

Michael Ludwig hatte zuletzt die Umsetzung des Lobautunnels sowie eine dritte Piste am Flughafen Schwechat gefordert. "Wir müssen Maßnahmen setzen, um den Wirtschaftsstandort Wien fit zu halten", betonte der Wohnbaustadtrat gegenüber dem "Kurier".

Damit nähert sich Ludwig, der oft als Vertreter des "rechten Flügels" bezeichnet wird, vor allem der ÖVP an. Diese hatte wiederholt sowohl den raschen Bau des Lobautunnels, als auch der dritten Piste gefordert – "Heute" hat berichtet.

Die Wahlkommission für den Sonderparteitag setzt sich aus sieben Personen zusammen, die von den SPÖ-Bezirksorganisationen im Rotationsprinzip gestellt werden. Der Vorsitzende ist SP-Nationalrat Kai Jan Krainer.

Der Wahlkommission obliegen die Entscheidungen über den Ablauf des Sonderlandesparteitages am 27. Jänner. Dazu zählt auch die Entscheidung, was bei Stimmengleichheit geschehen soll.

Endspurt im Rennen

Die Kandidaten müssen nun Profil zeigen, denn die Zeit drängt: Schon vergangenen Freitag (5. Jänner) ist die Frist zur Meldung als Kandidat im Rennen um die Nachfolge des Wiener SPÖ-Chefs abgelaufen. Montagvormittag tagt die Wahlkommission, die noch einen Kandidaten zulassen könnte.

Dieser müsste aber beim Parteitag am 27. Jänner zunächst eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erhalten, um als ordentlicher Kandidat anerkannt zu werden. Obwohl ein dritter Kandidat zusätzliche Dynamik in die Sache bringen könnte, sind die Chancen darauf jedoch äußerst gering, heißt es aus der SPÖ Wien. Es wird wohl bei einem Duell zwischen Schieder und Ludwig bleiben.

(lok)