Coronavirus

Hausarzt sauer: "Könnte 100 Patienten am Tag impfen"

Auch den Hausärzten geht es beim Impfen deutlich zu langsam. Sie wollen die Sache selbst in die Hand nehmen.

Leo Stempfl
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Auch am Montag liegen noch 70.000 Dosen ungenutzt herum.
Auch am Montag liegen noch 70.000 Dosen ungenutzt herum.
Picturedesk

Stand Montag, 11. Jänner sind 30.000 Personen in Österreich geimpft, macht gut 3.000 Impfungen pro Tag. Den österreichischen Hausärzten ist das zu langsam, sie bieten an, auch einen Beitrag zu leisten. Doch der Impfstoff fehlt.

"Ich könnte täglich gut 100 Patienten impfen. Doch wir wissen nicht, wann wir den Impfstoff zugeteilt bekommen", so Dr. Wolfgang Mückstein, der eine Gruppenpraxis in Mariahilf leitet, gegenüber der "Kronen Zeitung". Um Stoffe aller Hersteller verimpfen zu können hat er sogar einen Spezialkühlschrank angeschafft.

"Warten auf Impfplan"

Aus der Wiener Ärztekammer heißt es unterdessen, man warte auf den Impfplan des Gesundheitsministeriums. Dass man auf diesen auch verzichten kann, zeigt Vorarlberg. Mit nur einem Viertel der Einwohner impfte man bereits genau so viele Menschen wie in Wien, darunter auch Zivildiener und junge Apothekergehilfen.

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    Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
    Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
    Denise Auer

    Für die Verteilung der Impfdosen selbst sind seit Neuestem aber die Länder selbst zuständig. "Die Politik muss jetzt echt Gas geben. Das geht alles zu langsam", fordert Mückstein. Die Ordinationen seien hier klar im Vorteil gegenüber anonymen Impfzentren und Impfaktionen, schließlich kennen sie ihre Patienten persönlich – und können direkt beraten und überzeugen.

    "Je älter, desto früher - und medizinisches Personal zuerst", ist der einzige Impfplan, den der Mediziner braucht. Außerdem soll jeder wählen können, welchen Impfstoff wessen Herstellers er oder sie verabreicht bekommen will.