Einem Paar aus Irdning-Donnersbachtal in der Steiermark flatterte ein Brief ihres Bürgermeisters ins Haus. Darin verhängte der Dorfchef ein Hausverbot für das Gemeindeamt über die beiden. Sie sollen das Personal so oft beschimpft und gestört haben, dass sie nur noch zum Wählen und für Volksabstimmungen das Gebäude betreten dürfen. Die Beschuldigten sehen die Lage anders.
Der 58-Jährige und seine Lebensgefährtin waren zwar öfter im Gemeindeamt, hätten aber nie jemanden beschimpft. "Wir haben nur unsere Anliegen vorgebracht." Dabei soll es laut "Kleine Zeitung" um verschmutzte Radwege, Gestank der Kläranlage, einen Eintrag beim Anti-Eu-Volksbegehren und ähnliches gegangen sein.
Bei persönlichem Erscheinen keinerlei Auskunft
Der Bürgermeister hingegen schreibt in seinem Brief von "wiederholten Beschuldigungen, Beschimpfungen und Verleumdungen des Personals". Deshalb dürften zukünftige Anfragen nur noch per Post gestellt werdrn. "Bei persönlichem Erscheinen im Gemeindeamt erhalten Sie keinerlei Auskunft." Vom Wählen und Abstimmen bei Volksbefragungen kann der Bürgermeister das Paar freilich nicht abhalten.
Sollte das Paar trotzdem weiterhin im Gemeindeamt auftauchen, will der Bürgermeister ein Strafverfahren wegen mutwilliger Behelligung von Behörden (Ja, das gibt es wirklich!) einleiten. Bürgermeister Herbert Gugganig erzählte der "Kleinen" von drei bis vier Besuchen pro Woche. Dabei sollen das Pärchen nicht gerade zimperlich mit den Angestellten umgesprungen sein.