Österreich

HCB: Alte und Übergewichtige trifft es besonders

Heute Redaktion
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Der HCB-Skandal geht in die nächste Runde: Noch immer sind verseuchte Lebensmittel im Umlauf. Am 16. Dezember startet ein U-Ausschuss, der Klarheit bringen und die Schuldigen finden soll. Geladen: Der freiheitliche Altlandeshauptmann Gerhard Dörfler und sein Vize Uwe Scheuch. Die mutmaßlichen Verantwortlichen vom Zementwerk Wietersdorf weisen die Schuld von sich.

Der geht in die nächste Runde: Noch immer sind verseuchte Lebensmittel im Umlauf. Am 16. Dezember startet ein U-Ausschuss, der Klarheit bringen und die Schuldigen finden soll. Geladen: Der freiheitliche Altlandeshauptmann Gerhard Dörfler und sein Vize Uwe Scheuch. Die mutmaßlichen Verantwortlichen vom Zementwerk Wietersdorf weisen die Schuld von sich.

Wenn am 16. Dezember der U-Ausschuss seine Arbeit aufnimmt, gibt es viel zu tun. Es beginnt mit einer internen Sitzung, im Jänner sollen die ersten Zeugen einvernommen werden. Befragt werden auch der freiheitliche Altlandeshauptmann Gerhard Dörfler und sein früherer Stellvertreter Uwe Scheuch, sagte der Ausschussvorsitzende Wilhelm Korak vom BZÖ.

Zweifelhaft: Zementwerk will keinen HCB-Kalk verbrannt haben

Als Verursacher der HCB-Emissionen im Görtschitztal gilt das Zementwerk Wietersdorf. Der Betreiber, die Firma Wietersdorfer&Peggauer, hat am Mittwoch in einer Aussendung behauptet, nicht gegen den Bescheid zur Verbrennung des HCB-belasteten Blaukalks verstoßen zu haben. Vertreter des Landes und lassen allerdings das Gegenteil vermuten.

Bauernbutter aus Buschenschank kontaminiert

Unterdessen werden noch immer Lebensmittel gefunden, die den HCB-Grenzwert überschreiten. Die Bauernbutter eines Buschenschankes im Görtschitztal erwies sich als verseucht. Die Milchprodukte des betroffenen Bauern werden vernichtet.

Alte und Übergewichtige haben höhere HCB-Werte

Betroffene Bewohner des Görtschitztals sollen werden. Schwer wird es, sinnvolle Ergebnisse zu bekommen. Da sich das Umweltgift in Fett sammelt und nur langsam abgebaut wird, werden ältere oder übergewichtige Menschen höher belastet sein als junge schlanke Einwohner. Übergewicht und Alter sind aber auch für sich genommen Risikofaktoren. Deshalb lassen sich gesundheitliche Probleme nur begrenzt auf das HCB als Ursache zurückführen.

Kritik von Global 2000 und Ökobüro

In Wien kritisierten Umweltschützer von Global 2000 und Ökobüro, dass Österreich bei der Umsetzung der "Aarhus-Konvention" säumig sei. Durch die Umsetzung in nationales Recht wären Informationspflicht, Öffentlichkeitsbeteiligung und Zugang zu Gericht für alle umweltbezogenen Verfahren gewährleistet. Wäre die Konvention bereits umgesetzt, hätte es nicht passieren können, dass die Öffentlichkeit erst Monate nach dem behördeninternen Bekanntwerden der HCB-Belastung informiert wurde.