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Heer präsentiert Spürhund, der Corona riechen kann
Verteidigungsministerin Tanner meldet stolz: Die Ausbildung einer Testhündin ist abgeschlossen, eine weitere Spürnase steht kurz vor dem Abschluss.
Das Militärhundezentrum Kaisersteinbruch im Burgenland präsentierte am heutigen Montag in Anwesenheit von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) seinen ersten ausgebildeten Corona-Spürhund.
Bei der Vorführung im Rahmen der Pressekonferenz demonstrierte die belgische Schäferhündin "Fantasy Forever vom Seetalblick", dass sie mit ihrer feinen Nase, die Schutzmaske eines Corona-Patienten sicher von der eines nicht infizierten Menschen unterscheiden kann.
"Die Suche geht sehr schnell und ist für den ausgebildeten Hund keine große Herausforderung", so Kommandant Otto Koppitsch laut ORF weiter. Innerhalb von zehn Minuten hätte der Vierbeiner im Training um die 250 Proben durchschnüffeln können. In der Regel kann ein solcher Spürhund für eine halbe Stunde am Stück arbeiten, ehe seine Nase eine Pause von dieser Anstrengung braucht.
Seit Juni läuft die Corona-Ausbildung der Militärhunde. Während des Trainings kam belastetes Material von Covid-Patienten aus der Uniklinik und dem Militärspital in Graz zum Einsatz. Durch Hinlegen oder Hinsetzen sollten die Vierbeiner anzeigen, wenn sie den Covid-Geruch wahrnahmen.
Koppitsch erinnert sich an ein absolut positives "Aha-Erlebnis". Ein Hund habe durch Zufall eine belastete Maske, die kurz zuvor aus dem Zimmer eines Corona-Patienten auf dem Gang des Militärspitals in der Belgier-Kaserne gelandet ist, erkannt und eindeutig davor gewarnt. "Da wussten wir, dass die Hundenase wirklich in der Lage ist, Covid-Material zu identifizieren und anzuzeigen".
Für den richtigen Einsatz im Rahmen von Schwerpunktaktionen bräuchten die Tiere einfach nur mehr Routine. Aktuell wird an der punktgenauen Anzeige positiver Proben gearbeitet, wobei mit einer Vielzahl von Masken geübt wird. Die Ergebnisse des Hunde-"Tests" werden mit einem PCR-Test gegengecheckt. Bisher schnüffelte "Fantasy Forever" schon an über 1.000 Masken.
Was genau die Hunde dabei eigentlich erschnüffeln, ist immer noch ein Rätsel. Der Grund: Die Hundenase ist immer noch viel feiner, als jede Messung. Der deutsche Hunde-Experte und Physiker Wolf Kafka, der ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm, erklärte: "Die Mengen sind zu gering, als dass man dies leicht in Messungen nachweisen könnte".
Im ersten Quartal 2021 soll das Projekt laut Verteidigungsministerium abgeschlossen sein. Ein weiterer Militärhund, ein Rottweiler, befindet sich aktuell ebenfalls in der ersten Phase der Ausbildung. Zwei weitere Hunde sollen bis 2021 folgen.