Österreich

Heeres-Shuttle zur Disco: Offizier freigesprochen

Heute Redaktion
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Bild: Jelio Anton Stefanov

Ein Oberleutnant des Bundesheeres, der im Zuge einer Abrüstungsfeier ein Heeresfahrzeug als Shuttle zu einer Disco abkommandiert hatte, wurde am Mittwoch am Landesgericht Krems vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs freigesprochen. Das Urteil nicht rechtskräftig. Ein Taxi-Unternehmen hatte ihn angezeigt.

, wurde am Mittwoch am Landesgericht Krems vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs freigesprochen. Das Urteil nicht rechtskräftig. Ein Taxi-Unternehmen hatte ihn angezeigt.

Der 27-Jährige hatte laut Anklage im Zuge einer Abrüstungsfeier in Allentsteig einen Shuttle zu einer Waldviertler Diskothek mit einem Heeresfahrzeug angeordnet und dies heute als "Betreuungsfahrt" zum Schutz der Präsenzdiener gerechtfertigt. Ein Kraftfahrer chauffierte rund 40 Leute dann in mehreren Fahrten mit einem Ford Transit zur Diskothek und brachte sie auch wieder zurück. Der Offizier war der Meinung, richtig zu handeln und hatte auch seinen Vorgesetzten um Erlaubnis gefragt.

Richterin: Bei entlegenen Kasernen zulässig

Der Schöffensenat folgte der Ansicht des Oberleutnants. Wenn Kasernen entlegen liegen, sei eine derartige Fahrt durchaus möglich, begründete Richterin Susanne Daniel das Urteil. Staatsanwalt Frederic Artner gab keine Erklärung ab, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Der Beschuldigte erläuterte, dass diese Gruppe eigentlich in Melk einrücken sollte, aber wegen Umbauarbeiten der Kaserne nach Allentsteig - also weiter weg von zuhause - verlegt wurde. Der 20. Juni 2013 war ihr letzter Tag im Waldviertel, weshalb am Nachmittag eine Feier organisiert wurde und sich in weiterer Folge herausstellte, dass die meisten noch in einem Lokal weiterfeiern wollten.

Okay des Vorgesetzten eingeholt

Er habe vermeiden wollen, dass die Soldaten möglicherweise alkoholisiert mit ihren Autos aufbrechen. Er hatte von der Militärakademie die Fürsorgepflicht für die Untergebenen erhalten, sagte der stellvertretende Kompaniekommandant. Also rief er seinen Vorgesetzten an, um sich das Okay zu holen - dieser unterschrieb den Fahrbefehl.

Taxi-Unternehmen zeigte Offizier an

So kam die Sache heraus: Gegen 3.00 Uhr kam es auf dem Parkplatz vor dem Lokal zu einer Auseinandersetzung mit Einheimischen. Als der Oberleutnant dazu kam, sei er beschimpft worden, ein Mann zog mit seinem Auto eine Schleife um die Rekruten, eine Frau schlug und kratzte ihn, worauf er die Polizei rief. Tags darauf erfuhr der 27-Jährige von einer Anzeige eines Taxi-Unternehmens bezüglich der Verwendung des Heeresfahrzeugs.