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Heimatleuchten – Ostern in Österreich

Land: A, Jahr: 2017, Genre: Gesellschaft + Soziales, Länge: 46min

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Österreichs Osterbräuche beginnen am Aschermittwoch mit der Fastenzeit und enden 46 Tage später mit dem Hochfest Ostern. Jede Tradition hat eine eigene Bedeutung und eine eigene Interpretation, je nach Region oder Dorfgemeinschaft. Zwischen Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Wien ist ServusTV-Moderatorin Conny Bürgler unterwegs, um einige dieser besonderen Bräuche vorzustellen - und die Menschen dahinter, die diese mit Leben füllen. Mit "Ostern in Österreich" kehrt das Format "Heimatleuchten" zurück aus seiner Eishockey-bedingten Pause. Der Aschermittwoch und die Asche "Am Hungertuch nagen" - diese Redensart bezieht sich auf die Fastentücher, mit denen am Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit, die Altäre der Kirchen verhängt werden. Auch in der Wiener Michaelerkirche. Deren Pfarrer, Pater Peter, klärt über die "Asche" am Aschermittwoch auf: Die geweihten Palmzweige des vorherigen Jahres werden verbrannt, um mit der Asche die Gläubigen zu segnen. Die Fastenzeit und das Osterei Auch der Brauch des Ostereis geht auf die Fastenzeit zurück. Eier galten im Mittelalter als fleischähnlich, weshalb man sie in der Fastenzeit nicht essen durfte. Damit sie bis zum Karsamstag haltbar waren, wurden sie hartgekocht - und gefärbt, um sie von den nicht gekochten zu unterscheiden. Das und viel mehr weiß Marieloise Jordan aus Fusch an der Großglocknerstraße. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin und Expertin in Sachen Ostereier. Der Palmsonntag und der Esel Besonders stimmungsvoll wird der Palmsonntag im kleinen Kärntner Bergdorf Pölling begangen: Jedes Jahr darf ein Kommunionskind als Jesus auf dem Esel durch die Menge reiten. Die Palmbuschen werden dann an die Türen der Ställe genagelt, um den Hof das ganze Jahr vor Unheil zu schützen. Der Brauch geht zurück auf den Einzug Jesu in Jerusalem, den er auf dem "Lasttier der Armen", dem Esel, begangen hat. Der Gründonnerstag, die Stille und das Grüne Am Gründonnerstag wird es still im ganzen Land: Alle Kirchenglocken schweigen bis zum Ostersonntag. Um dennoch die Zeit anzuzeigen, wurde diese im Mittelalter mit Ratschen aus den Kirchtürmen verkündet. Dort, wo diese nicht zu hören waren, wurden Handratschen eingesetzt. Im oberösterreichischen Mühlviertel gehen Ministranten bis heute mit kleinen Hammerratschen durch die Dörfer. Ebenfalls im Mühlviertel in Schloss Riedegg bei Alberndorf bereitet Koch Georg Friedl Speisen zu, die in der Vergangenheit am Gründonnerstag gegessen wurden. Und obwohl der Name des Feiertags nichts mit der Farbe zu tun hat - dieser kommt eigentlich vom Wort "Greinen" (Weinen) - sind es traditionell Gerichte mit viel Grün, die an diesem Tag gegessen werden. Der Karfreitag und der Tod Im Kärnter Tresdorf wird das Martyrium Christi auf besonders archaische Weise dargestellt: Das "Tresdorfer Kreuzziehen" hat sich über Jahrhunderte erhalten und wird vom ganzen Ort am Leben erhalten. Franz Golger, der Darsteller Jesu, ist die Hauptfigur in der mit Masken begangenen und vollkommen stummen Passion und erklärt, was diese so einzigartig in Österreich macht. Der Karsamstag und das Feuer Im ganzen Land werden am Karsamstag kleine und große Osterfeuer als Symbol des Lichts zum Ende der dunklen Zeit entzündet. Auch in Gösseling bei Klagenfurt, das bekannt ist für das karsamstägliche Fackelschwingen. Organisator Michael Rainer zeigt die Vorbereitungen des zentralen Ereignisses in seinem Dorf, die schon Wochen vor dem Karsamstag starten. Der Ostersonntag und der Frühling Die Auferstehung Christi am Ostersonntag gilt als der traditionelle Frühlingsbeginn in der alpenländischen Kultur: Die Fastenzeit ist vorbei und die Tage werden länger. In Maria Saal in Kärnten wird dieser Neubeginn auf besonders eindrucksvolle Weise begangen, wie Stiftspfarrer Donko erklärt: Milchkannen werden zu lautstarken Knallkörpern und Fleischweihen segnen Schinken und Würste.