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Heimische Autoren hoffen auf deutschen Buchpreis

Heute Redaktion
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"Die Literatur ist ein hochempfindlicher Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen, das wird an einigen herausragenden Titeln der diesjährigen Auswahl besonders deutlich", befindet die Jury des Deutschen Buchpreises, dessen Longlist am Mittwoch bekannt gegeben wurde. Vier der von der Jury georteten "neuen Perspektiven und Reaktionen auf unmittelbare zeitgeschichtliche Erfahrungen" stammen dabei von österreichischen Autoren.

"Die Literatur ist ein hochempfindlicher Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen, das wird an einigen herausragenden Titeln der diesjährigen Auswahl besonders deutlich", befindet die Jury des Deutschen Buchpreises, dessen Longlist am Mittwoch bekannt gegeben wurde. Vier der von der Jury georteten "neuen Perspektiven und Reaktionen auf unmittelbare zeitgeschichtliche Erfahrungen" stammen dabei von österreichischen Autoren.

Thomas Glavinic ("Das größere Wunder"), Norbert Gstrein ("Eine Ahnung vom Anfang"), Daniel Kehlmann ("F") und Thomas Stangl ("Regeln des Tanzes") hoffen auf den Sprung auf die Shortlist (11. September) und schließlich die Auszeichnung, die am 7. Oktober verliehen wird.

Die heuer auf der Longlist vertretenen heimischen Autoren betreten mit ihrer Nominierung kein Neuland: "Die Vermessung der Welt" katapultierte Daniel Kehlmann einst nicht nur auf die Bestseller-Listen, sondern 2005 auch auf die Shortlist des damals neu entstandenen Deutschen Buchpreises, den schließlich aber Arno Geiger gewann. Mit der Nominierung für sein im September bei Rowohlt erscheinendes Buch mit dem schlichten Titel "F" ist er nun erneut im Rennen. Der Verlag kündigt "F" jedenfalls als "Roman über Lüge und Wahrheit, über Familie, Fälschung und die Kraft der Fiktion" an.

Auch Thomas Glavinic stand 2007 schon auf der Shortlist, konnte sich schlussendlich gegen Julia Francks "Die Mittagsfrau" aber nicht durchsetzen. 2009 war er ebenfalls auf der Longlist. Dort standen auch die zwei anderen in diesem Jahr nominierten schon einmal.

Auszeichnung etablierte sich in den vergangenen Jahren

Der Deutsche Buchpreis hat sich in den vergangenen Jahren zu einer von breiten medialen Resonanz begleiteten Literaturauszeichnung entwickelt. Die Auszeichnung ist insgesamt mit 37.500 Euro dotiert: Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen Finalisten je 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr wurde die Berliner Autorin Ursula Krechel für ihren im Salzburger Verlag Jung und Jung erschienenen Roman "Landgericht" ausgezeichnet.

Die Jury besteht heuer aus Helmut Böttiger (freier Kritiker), Katrin Lange (Literaturhaus München), Ursula März ("Die Zeit"), Jörg Plath (freier Kritiker), Andreas Platthaus ("Frankfurter Allgemeine Zeitung"), Klaus Seufer-Wasserthal (Rupertus Buchhandlung, Salzburg) und Claudia Voigt ("Der Spiegel"). Von 101 Verlagen waren 164 Titel eingereicht worden. Sie müssen zwischen Oktober 2012 und September 2013 erscheinen und spätestens bei Bekanntgabe der Shortlist im Handel erhältlich sein.