Wirtschaft

83 Prozent der Firmen finden keine Fachkräfte

Heute Redaktion
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Der Fachkräftemangel bleibt ein großes Problem. Viele heimische Betriebe sprechen sich deshalb für das Bleiberecht von Asylwerbern in der Lehre aus.

Der Fachkräftemangel wird allen voran für die heimischen Klein- und Mittelbetriebe immer bedrohlicher. Umsatz und Geschäft gehen verloren, wie eine neue Studie, für die 900 mittelständische Unternehmer befragt wurden, zeigt.

Zu wenige Arbeitskräfte

Acht von zehn Firmen finden nicht genügend geeignete Fachkräfte, führt der Unternehmensberater Erich Lehner von Ernst & Young im Ö1 Morgenjournal am Mittwoch aus. 40 Prozent hätten deshalb bereits Umsatzeinbußen zu beklagen. Das Problem sei, dass quer durch alle Branchen nicht genügend Arbeitskräfte am Markt vorhanden seien.

Über die Studie:
Repräsentative Befragung von 900 mittelständischen Unternehmen in Österreich
Befragt wurden nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern
Telefonische Befragung durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut (Makam Research) im Dezember 2018 und Januar 2019

+++ Die gesamte Studie zum Download +++

"Es geht sogar so weit, dass durch das Fehlen der Fachkräfte gewisse Geschäfte nicht mehr abgewickelt werden können. Das führt dazu, dass es zu konkreten Umsatzeinbußen und wirtschaftlich nachteiligen Folgen für die Unternehmen kommt", so Lehner.

Zuwanderung zulassen

Um dem entgegen zu wirken, müsse man bei der Bildung ansetzen: mehr Technik im Volksschulalter bis zur Weiterbildung arbeitsloser Personen. Andererseits brauche die Wirtschaft Zuwanderung. "Wir brauchen eine strukturierte, geplante Zuwanderung, damit wir auch die Personen nach Österreich holen, die für unsere Weiterentwicklungen für den Standort notwendig sind", meint der Experte.

Der leichtere Zuzug ausländischer Fachkräfte, der von der Regierung im Rahmen der neuen Maßnahmen zur Rot-Weiß-Rot-Card beschlossen wurde, wird vom Großteil begrüßt. Jeder fünfte befragte Unternehmer beschäftigt bereits Flüchtlinge mit Asylstatus.

Arbeitsmarkt für Asylwerber öffnen

Viele Betriebe sprechen sich laut Lehner dafür aus, dass der Arbeitsmarkt auch für Asylwerber geöffnet wird. "Es kann nicht sein, dass wir auf der einen Seite einen Fachkräftemangel auf allen Ebenen aber auch einen Arbeitskräftemangel haben, und auf der anderen Seite viele Leute hier sind, die nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind", bekrittelt der Unternehmer.

Jeder zweite Betrieb würde es laut Studie begrüßen, dass Asylwerber eine Lehrstelle annehmen dürfen. 70 Prozent würden zudem ein Bleiberecht von Asylwerbern, die sich bereits in Lehre befinden, befürworten.

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