Österreich

Heimkind klagt an: "Ich bin doppeltes Opfer"

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Sie hätten Schutz und Hilfe gebraucht, wurden aber geschlagen und missbraucht. Donnerstag gab es für Kinder, die einst in Heimen zu Opfern wurden, einen Staatsakt im Parlament. Nicht dabei: Franz K. (56), ein besonderer Fall. Denn "ich bin ein doppeltes Opfer", sagt der Wiener - und erzählt eine triste Geschichte.

Sie hätten Schutz und Hilfe gebraucht, wurden aber geschlagen und missbraucht. Donnerstag gab es für Kinder, die einst in Heimen zu Opfern wurden, einen Staatsakt im Parlament. Nicht dabei: Franz K. (56), ein besonderer Fall. Denn "ich bin ein doppeltes Opfer", sagt der Wiener – und erzählt eine triste Geschichte.
Erbärmliche Pädagogik ist eine Räuberleiter ins Leben. In einer katholischen Institution wurde Franz K. als Kind Furchtbares angetan. Und wie viele Ex-Heimzöglinge wurde auch er straffällig. Wegen Drogendelikten saß er in Haft, als ihm von der Stiftung Opferschutz 15.000 Euro Entschädigung zuerkannt wurden. Doch wieder frei, schaute der 56-Jährige durch die Finger: Die Stiftung hatte das Geld einfach auf das Konto seiner Ex- Freundin Silvia M. überwiesen.

Die musste dafür nur seine Unterschrift fälschen. Die Beschwerde von Franz K. winkten die Verantwortlichen mit einem Achselzucken ab. Doch diesmal findet das Heimkind Schutz und Hilfe – bei Top– anwalt Marcus Januschke, der weiß: "Mein Mandant war ja in Haft für Rückfragen immer erreichbar. Sorglosigkeit ist juristisch als Nichtzahlung zu betrachten. Wenn es sein soll, klagen wir den Anspruch zivilrechtlich ein." Gegen die Inkassantin wurde Anzeige wegen schweren Betrugs erstattet.