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Heimlich über die Grenze

Land: D, Genre: Politik

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Rund 50 000 Menschen sind 2017 illegal nach Deutschland eingereist, knapp 4000 davon mit Hilfe von Schleusern. Deutschland ist laut Experten nach wie vor Hauptziel illegaler Einwanderer. Schlepperbanden bringen Menschen auf illegalen und oft gefährlichen Wegen nach Europa. Grenzkontrollen und Fahndung in der EU sind aufwendig, der Kampf gegen die Schleuserorganisationen mühsam. "ZDFzoom" begleitet die Bundespolizei bei der Jagd nach Schleusern. Noch immer sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung, Hunger und Elend im eigenen Land. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan und Afrika und wollen nach Europa. Doch die Grenzen sind dicht. So suchen Flüchtlinge häufig illegale Wege zur Einreise und begeben sich in die Hände von Schleusern. Für mehrere tausend Euro organisieren kriminelle Banden gefälschte Pässe, Visa und Einreisepapiere, planen die Fluchtrouten und stellen Transportmittel bereit. Schleuser riskieren mitunter das Leben der Migranten, wenn sie diese schleusen, nicht nur bei der Reise übers Mittelmeer, sondern auch innerhalb von Europa, muss die Bundespolizei feststellen. Zum Beispiel werden die Flüchtlinge in Lkw-Ladeflächen gepfercht oder unter Autositzen versteckt und viele Kilometer weit über die Grenzen gebracht. Bei Kontrollen an den bundesdeutschen Grenzen entdecken Polizeibeamte immer wieder Menschen, die unter höchster Lebensgefahr geschleust werden. Die Fahndung nach den organisierten Schleuserbanden ist für die deutschen Behörden mühsam. Letztlich sind es Stichproben, bei denen die Bundespolizei einen Teil der kriminellen Machenschaften stoppen kann. Mit Schließung der Balkanroute, der Einführung von nationalen Grenzkontrollen und dem Abkommen mit der Türkei ist die Zahl der Einwanderungen zwar insgesamt rückläufig, doch noch immer hat die EU kein schlüssiges Konzept für den gemeinsamen Schutz der EU-Außengrenzen. Der Generaldirektor der EU-Kommission für Migration und Inneres, Matthias Ruete, kritisiert im Interview mit dem ZDF die bisherigen nationalen Alleingänge: "Wenn Sie wollen, haben wir bei den ganzen Diskussionen um Schengen die Diskussion um die Außengrenzen ein wenig vernachlässigt, im Übrigen auch Deutschland. Wir haben festgestellt, dass die Außengrenzen eine gemeinsame Verantwortung sind, auch Deutschland ist mit in der Verantwortung, diese Grenzen mit schützen zu helfen." Ruete mahnt deshalb eine europäische Lösung an und fordert eine (gemeinsame) Verantwortung an den Außengrenzen aller Staaten. "ZDFzoom" über die Jagd nach Schleusern, über Grenzkontrollen, die an Grenzen stoßen und die Suche nach politischen Lösungen. Mehr unter www.zoom.zdf.de