Österreich

Kärntner wurde 42 Mal vom selben Radar geblitzt

Heute Redaktion
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Auf der Jagd nach Schnellfahrern - ein Radargerät am Straßenrand.
Auf der Jagd nach Schnellfahrern - ein Radargerät am Straßenrand.
Bild: picturedesk.com

Heimo Wallner hatte unglaubliches Pech: Er wusste nichts von der 30er-Zone auf seinem Arbeitsweg, wurde 42 Mal geblitzt. Die gesalzene Strafe trudelte erst Wochen später ein.

Erst vor wenigen Monaten hatte Heimo Wallner, ein Bäcker aus Friesach (Sankt Veit an der Glan), eine neue Anstellung in Klagenfurt am Wörthersee gefunden.

Seither fuhr er nach jeder Nachtschicht gegen 3 Uhr früh auf dem selben Weg, über die Ebenthalerstraße, nach Hause. Dort gibt es ein Radargerät und eine 30er-Zone – von der Wallner nichts wusste.

"Ich habe nicht gesehen, dass dort eine 30-km/h-Beschränkung gilt. Es war immer dunkel, müde war ich auch", klagt der gelernte Bäcker gegenüber dem "ORF". Sein Pech: 42 Mal wurde der Kärntner von der selben Radarbox geblitzt.

Strafe kostet mehr als ein Monatsgehalt

Wochen später kam das böse Erwachen, als die erste Lenkererhebung per Post ins Haus trudelte: "Danach habe ich gewusst, es kommen noch mehr. Und: Das wird teuer." Er habe gedacht, dass dort die im Ortsgebiet übliche Geschwindigkeit erlaubt sei. Eine Angabe, die die Dutzenden Strafzettel offenbar bestätigen. Waller wurde laut "ORF" immer mit etwa 50 Stundenkilometer geblitzt.

Satte 3.000 Euro musste der "Raser" insgesamt dafür hinblättern. Er habe gleich bezahlt, so Wallner, da Einsprüche und langwierige Verfahren noch viel teurer gekommen wären. "Mengenrabatt" gebe es keinen, erklärt die Sprecherin des Landespolizeikommandos Waltraud Dullnig auf "ORF"-Anfrage. Per Verwaltungsstrafgesetz müsse jedes Delikt einzeln geahndet werden. 42 Strafen wegen des selben Vergehens, seien aber "sehr, sehr selten".

Fischteich statt Griechenland

Seitens der Bezirkshauptmannschaft zeigte man sich aber trotzdem kulant. "Die sind mit dem Preis etwas heruntergegangen", erzählte Wallner. 300 Euro seien ihm nachgelassen worden.

Obwohl der Friesacher und seine neunköpfige Familie dem Straf-Irrsinn eher gelassen gegenüber stehen, müssen sie jetzt doch Abstriche machen. "Wir wollten heuer in unserem Urlaub das erste Mal wo hinfliegen. Nach Griechenland ans Meer. Das müssen wir jetzt verschieben." Stattdessen will die Familie jetzt an einem Fischteich urlauben. (red)