Österreich

Heiß: Im mobilen Dampfbad rinnt Schweiß

Schwitzen können Bewohner der Per-Albin-Hansson-Siedlung jetzt mitten in ihrem Hof. Reporterin Anna Chiara machte den "Heute"-Test.

Heute Redaktion
Teilen

Heiß, heißer – Dampfbad im Gemeindebau! Im Hof des Olof-Palme-Hofs in der Per-Albin-Hansson-Siedlung in der Ada-Christen-Gasse in Favoriten steht seit Donnerstag Nachmittag ein mobiles Dampfbad.

Reporterin Anna Chiara machte den "Heute"-Test

Cool: Reporterin Anna Chiara testete das mobile Dampfbad für "Heute" . "Von außen sieht es klein aus, aber drinnen ist es einfach ein richtiges Dampfbad", erzählt Anna Chiara. Und: Der Umbruch von der 45 Grad heißen Luft drinnen zur kühlen Luft draußen war angenehm, so Anna Chiara. "Vorher muss man duschen, wie bei einem öffentlichen Dampfbad. Drinnen sind die Sitzgelegenheiten rund um eine Topfpflanze gruppiert", berichtet sie. Ihr Fazit: "Ich habe richtig geschwitzt, danach war ich erholt – und würde wieder schwitzen gehen."

Auch ein Bewohner traute sich schon am Donnerstag in das mobile Dampfbad. Heinz (67) geht selbst regelmäßig in die Sauna, freut sich: "Ich probiere das jetzt aus." Sein Fazit: "Es hat mir gefallen."

45 Grad im Gemeindebau

Das mobile Dampfbad steht mitten im Olof-Palme-Hof, Wiener Wohnen stellte den Platz für Anna Pauls Projekt "baden/on bathing culture" zur Verfügung. In den aufblasbaren Wänden können zehn Besucher bei 45 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit ordentlich schwitzen – und auch über Bade-Rituale diskutieren – wenn gewünscht.

Künstlerin Anna Paul: "Gemeinschaftsgefüge soll gestärkt werden"

"Es soll das Gemeinschaftsgefüge gestärkt werden", erklärt Künstlerin Anna Paul. In den 1970er Jahren gab es noch mehr Tröpferlbäder, in denen die Wiener gemeinschaftlich baden konnten. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Orte für Körperhygiene selten privat, man traf sich in Bade-Anstalten.

Natürlich sei es gut, "dass es mittlerweile den Luxus des eigenen Bades gibt", so Bildhauerin Anna Paul. Das gemeinschaftliche Ritual des Badens sei dadurch verloren gegangen. Lässig: Das aufblasbare Dampfbad soll "temporär neue Gemeinschaften entstehen lassen." Mit dem Kunstprojekt – und den ungewühnlichen Armaturen und Bademöbeln – sollen die Rituale und Normen der Badekultur in Frage gestellt werden.

Mobiles Dampfbad steht bis 17. Juni



Gemeinsam (dampf-)baden ist angesagt – und zwar noch bis Sonntag, den 17. Juni, jeweils von 16 bis 20 Uhr. Im Besonderen ist das mobile, öffentliche Dampfbad für die Bewohner der Albin-Hansson-Siedlung gedacht. Einfach ein Handtuch mitbringen und vorbeischauen! Mehr Infos auf Facebook. Weitere Infos zur Künstlerin gibt es unter: www.annapaul.at

(gem)